Mühlenspiegel 19

20 Neulich in Mühlenbeck Erfolgserlebnis. Wie viele Menschen suchen danach? Wir haben es. Unsere Kameradinnen und Kameraden erfahren diesen traditionell starken Zusammenhalt, ja eben Kameradschaft, im Dienst und dar- über hinaus. Diese Netzwerk auf allen möglichen Gebieten hat schon vielen geholfen . Der Bürgermeister ist ja kraft seines Amtes der oberste Chef der Frei- willigen Feuerwehr unserer Kommune. Wie ist die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Gemeindebrandmeister geregelt? Die Feuerwehr existiert nicht als Verein oder freiwilliger Zusam- menschluss der Feuerwehrfreunde. Sie ist ein unselbständiger Teil der jeweiligen kommunalen Verwaltung. Damit ist der Bürgermeis- ter ihr Dienstherr. Er soll sich in den fachlichen Angelegenheiten vom jeweiligen Leiter der Feuerwehr beraten lassen. Im Ergebnis hat er in den politischen Gremien und der ihm unterstehenden Verwal- tung die Voraussetzungen für eine gut funktionierende Feuerwehr zu schaffen. Das sind organisatorische und natürlich auch die haus- haltsmäßigen. Er bleibt der politisch Verantwortliche. Unser jetzige Bürgermeister ist bereits mein sechster Dienstherr. Über 40 Jahre hat sich gezeigt, dass eine ehrliche, vertrauensvolle und nur auf das Ergebnis orientierte Zusammenarbeit möglich ist. Die Feuerwehr ist in jedem Fall politisch neutral und auf die Tätigkeiten: Retten, Löschen, Bergen, Schützen, wie es das Brand- und Katastrophen- schutzgesetz von uns verlangt, orientiert. Und als Resümee kann ich sagen: Die Zusammenarbeit ist einfach gut. Hand aufs Herz: Was machte Ihnen bei Ihrem Job immer besonderen Spaß und was nervte Sie? Mein Hauptinteresse in der Feuerwehr war immer die Technik. Das ist auch heute noch so. Dennoch als Leiter der Feuerwehr ist man mindestens soviel mit der technischen Ausrüstung wie mit Aufga- ben der Organisation und der Verwaltung beschäftigt. Das ist nicht schlimm. Man muss es einfach akzeptieren. Nervt mich etwas ? na klar. Wenn man mit vielen Menschen zusammen arbeitet, wird man immer wieder merken, dass viele, aber nicht alle, so „bestim- mungsgemäß funktionieren“, wie man sich das denkt. Auch das ist eine Abwägung von: Wir arbeiten weiterhin daran. Wir kriegen das noch hin, bis zu: Man kann nicht alles ändern. Es muss nur sicher funktionieren. Mich stören die nicht weltbewegenden, aber durch- aus noch vorhandenen Unterschiede in der Dienstauffassung und damit verbundenen Professionalität. Herr Knaak, Sie werden sich sicher an viele unvergessliche Erlebnisse während Ihrer Dienstjahre erinnern. Welches besonders kuriose, dra- matische oder glückliche Erlebnis kommen Ihnen zuerst in den Sinn? Die großen und damit auch unvergesslichen Einsätze waren zwei- fellos der Waldbrand in Summt 1992 und der Brand des Reifen- lagers in Oranienburg 2002. Diese beiden Brandeinsätze dauerten jeweils eine knappe Woche. Dramatisch sind immer Einsätze, bei denen Menschen unmittelbar in Gefahr sind. Das sind Brandein- sätze, mehr aber Unfälle auf Straßen und der Autobahn und auch Un terstützungen für den Rettungsdienst. Über Einzelheiten möchte ich hier natürlich nicht berichten. Kurioses bedeutet ja, man kann darüber lachen. Bei Personenschäden oder auch bedeutenden Sach- schäden gibt es in aller Regel nichts zu lachen. Anders ist es bei man- chen technischen Hilfeleistungen. Unsere Freunde vom Rettungs- dienst oder der Polizei fuhren auch schon hin und wieder mal ein Fahrzeug im Gelände derart fest, dass sie unsere Hilfe brauchten. Da kann man schon mal die Frage stellen, ob das Ziel zu Fuß auch zu Chefbesprechung: Gemeindebrandmeister Reinhard Knaak und Bürgermeister Filippo Smaldino-Stattaus während einer Kastrophenschutzübung Zeichnung: Erika Cipper

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