Mühlenspiegel 18

48 TIERHALTUNG GEMEINDESPIEGEL Ein Scheiß-Thema Wohin mit Hundekot zu Hause oder unterwegs? Empfehlungen eines Herrchens D er versehentliche Tritt in einen Hun- dehaufen soll laut Volksmund Glück bringen. Weit gefehlt! Stattdessen ist Fluchen angesagt. Konkretes Beispiel: Sie mähen im Sommer den Grünstreifen vor Ihrem Grundstück, und plötzlich fliegt Ihnen ein ausgedörrter, kalkiger Hundehau- fen geschrotet und explosionsartig um die Ohren! Dabei sollte man erwarten können, dass Herrchen oder Frauchen so umsichtig sind und die Hinterlas- senschaften diskret in einem Hunde- beutel im Mülleimer entsorgen. Doch statt verantwortungsvoll einen Beitrag zur Sauberkeit unserer Straßen und Grünflächen zu leisten, spazieren ei- nige Mitbürger nach dem großen Geschäft ihres Lieblings einfach pfeifend weiter, den Hund an der Leine hinterher schleifend, und tun so, als sei nichts gewesen. Ob sich nun ein kleiner Pinscher ent- leert hat oder eine ausgewachsene Dogge, im Mittelwert kommt da Tag für Tag eine geballte Ladung Hundekot zusammen. In unserer Gemeinde waren Mitte Ja- nuar 1258 Hunde angemeldet. Bei durch- schnittlich zwei bis drei Gassi-Gängen pro Tag ist das „Gesamtergebnis“ beachtlich: Knapp 400 kg Hundekot landen täglich auf den Straßen, Gehwegen und Grünflä- chen in unserer Gemeinde. Das entspricht auf das Jahr hochgerechnet einem Hunde- haufen mit einem Gewicht von 25 ausge- wachsenen Elefantenbullen! Umweltbewusste Bürger entsorgen die Hinterlassenschaften ihrer Lieblin- ge mit einem Hundebeutel, der dann ordnungsgemäß im Abfall entsorgt wird – CHAPEAU! Eine Minderheit allerdings wirft die Beutel über den Zaun des Nach- barn. Die hängen dann dort wie Tan- nenbaumbugeln (ein Kleingärtner staunte nicht schlecht, als er nach dem Rückschnitt seiner Hecke mehr als 40 Beutel zählte). Manche versenken sie auch im Tegeler Fließ, - nichtsahnend, dass diese PE-Beutel samt Inhalt eine Halbwertszeit von Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten besitzen. Die Mikroplastik- Partikel landen schließlich im Meer und gelangen von dort zuletzt auch in unsere Nahrungskette. Zum Vergleich: Ein normaler Hunde- Der jedes Jahr im Mühlenbecker Land verursachte Hundekot entspricht dem Gewicht von 25 Elefanten

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