Mühlenspiegel 18

16 KOLUMNENTITEL KIRCHENGEMEINDE Die Aktivistin Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt – die Geschichte der Jenny Becker aus Summt W as ist gerecht, was ist ungerecht? Über diese Fragen streiten die gelehrten Köpfe seit Jahrtau- senden. Das Gerechtigkeits- empfinden der Menschen ist in der Tat höchst unterschiedlich. Dem Einen ist das Elend seiner Mitmenschen ziemlich egal, der Andere leidet verzeifelt mit ihnen. Zwar gibt es Orientie- rungshilfen; die Menschen- rechtscharta der Vereinten Nationen zum Beispiel oder die Bergpredigt. Wer und wie die Frage nach der Gerechtigkeit letztlich beantwortet wird, ist keine moralphilosophische, sondern eine höchst politische Frage. Und in dieser geht es in der Tat zumeist um Gewalt und den Einfluss von Macht und Reichtum. Überall auf der Welt gibt es Menschen, die in diese Prozesse eingreifen und für Gerechtigkeit sorgen wollen. Ob lokal im Heimatdorf oder im globalen Maßstab. Natürlich sind unsere per- sönlichen Bewertungsmaßstä- be nicht nur genetisch bedingt, die frühkindliche Prägung und die Sozialisation spielen auch hier eine Rolle. Bei Jenny Becker aus Müh- lenbeck, um die es in diesem Beitrag beispielhaft geht, haben sich bereits die Eltern für Schwächere engagiert. In der Anti-AKW-Bewegung, als Ju- risten gegen Atomwaffen, oder im Kampf für Frauenrechte. Jenny Becker selbst hat ih- ren Gerechtigkeitssinn bereits als Kind gespürt. Sie besuchte einen Waldorfkindergarten Jenny Becker begegnet dem Dalai Lama während des Hilfsprojektes „Earth Dance“ Gemeinschaftliches Demonstrieren bringt Zuversicht. Manchmal folgt der Frust aber schnell

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