Mühlenspiegel 16

26 HANDWERK SCHMIEDE Sehr geehter Herr Weskamp, unsere erste Frage betrifft das Kooperationsprojekt Kä- the-Kollwitz-Gesamtschule in Mühlenbeck: Hier hat die Gemeinde im Jahr 2008 mit der Finanzierung des ersten Bauabschnitts den Grundstein für die Realisierung einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe gelegt. Mit der Übernahme der Trägerschaft im Jahr 2009 hat der Landkreis die Schule zu einer Kreisschule gemacht und demzufol- ge einen Erweiterungsbau vorgenommen. In diesem Jahr haben die ersten Abiturienten ihre Prüfung abgelegt Wie sehen Sie das Kooperationsprojekt aus heutiger Sicht? Die Investition in die Käthe-Kollwitz- Gesamtschule und die Übernahme der Schulträgerschaft für die Schule bewerte ich als äußerst vorausschauend und mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Schüler- zahlen als vollen Erfolg. Denn während sich die Zahlen in Teilen des Landkreises rückläufig entwickelt haben, deuteten die Prognosen für die Kommunen im Südkreis einen gegenläufigen Trend an. So sind es vor allem junge Familien mit Kindern, die es ins Grüne vor die Tore der Großstadt und damit in unseren Landkreis zieht. Sie brauchen ausreichend Plätze in Kinderein- richtungen, Grund- und weiterführenden Schulen. Die Gemeinde hat das seinerzeit erkannt und gemeinsam mit der Gemeinde Glienicke einen ehrgeizigen Investitions- plan mit über 13 Millionen Euro für die Käthe-Kollwitz-Schule in Mühlenbeck auf- gelegt. Der Landkreis und die Gemeinden Mühlenbecker Land und Glienicke gingen noch einen Schritt weiter. Ein Schritt, der für Brandenburg einmalig war: Die Umwandlung einer Oberschule in eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe. Und schließlich beantragte die Gemeinde beim Landkreis die Übernah- me der Trägerschaft der Käthe-Kollwitz- Gesamtschule, der der Kreistag zustimmte. Die Entscheidung, weiterführende Schulen möglichst in die Trägerschaft des Kreises zu übertragen, entsprach im Übrigen der Meinung aller Bürgermeister im Land- kreis. Zudem bot die Lösung die Chance, finanzielle Mittel zu bündeln, was am Ende natürlich auch wieder Auswirkungen auf die Ausgestaltung der Lernbedingungen hat. Für den zweiten Bauabschnitt setzte der Landkreis als Bauherr rund 12 Millio- nen Euro ein. Und wer die Schule kennt, weiß, dass hier eine völlig neue Form des Lernens verwirklicht wurde. Allein mit den in Wabenform gestalteten großzügigen und transparenten Unterrichtsräumen haben wir auf neueste pädagogische Erkenntnisse gesetzt. Sie eröffnen größten Spielraum für flexible Lernformen, die vom individuellen Gespräch über die Lerngemeinschaft bis zum Frontalunterricht reichen. Lernstra- ßen bieten die Verbindung von Einzel- räumen zu einem temporären Großraum, nutzbar für klassenübergreifenden Unter- richt oder das Schreiben von Prüfungs- und Klausurarbeiten. Mit gemütlichen Nischen liefern sie aber auch Rückzugmöglichkeiten für individuelles Arbeiten oder Pausieren. Nicht zu vergessen: Die große, rotundenför- mige, freundliche Bibliothek im Eingangs- Wie weiter, Herr Landrat ? Entscheidungen des Landkreises Oberhavel betreffen oft auch die Gemeinde Mühlenbecker Land – Fragen an Landrat Ludger Weskamp

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