Mühlenspiegel 15

GEMEINDESPIEGEL INTERVIEW 42 Frau Bonk, wo bleibt unser Geld? Kerstin Bonk ist im Rathaus stellvertretende Bürgermeisterin und zuständig für Finanzen In der Verwaltungssprache nennt man Ihren Job auch Kämmerin. Das Wort basiert auf dem Lateinischen (camera = Kammer). Frei übersetzt sind Sie also ein „Hüter der Schatzkammer“. Wie wertvoll ist denn unser Schatz? Wir müssen hier zwischen dem Vermögen der Gemeinde für die langfristige Aufgabenerfüllung auf der einen Seite und dem Ergeb- nishaushalt für die Abbildung der Werteveränderung durch Erträge (Wertezuwachs) und Aufwendungen (Werteverzehr) im laufenden Jahr unterscheiden. Unser Vermögen beträgt 86.328.853 Euro. In diesem Betrag steckt alles drin, was wir besit- zen: Von der Portokasse bis zu Grundstücken und Gebäuden. Erträge sind z.B. Grund- und Gewerbesteuer, Straßenreinigungs- und Friedhofsgebühren, Kita-Beiträge oder Zu- wendungen des Landes. Bis Ende 2016 er- warten wir Erträge in Höhe von 21.705.900 Euro. Rechnen wir mal bis Ende des Jahres mit 15.000 Einwohnern. Das sind pro Kopf 1.447,06 Euro. Wann wird das Geld überwiesen? Schön wär`s… Das meiste Geld, rund 90% sind für die so genannten Pflichtaufgaben reserviert. Damit werden Kindertagesstätten und Schulen betrieben, die Erzieher und die Verwaltung bezahlt, Straßen instandgehal- ten, Friedhöfe betrieben, die Feuerwehr usw. Die Pflichtaufgaben sind gesetzlich vorgeschrieben. Ihre Liste ist lang Und mit den restlichen 10%, also rund 2, 1 Millionen Euro, können wir dann machen, was wir wollen …? Mit diesem Geld werden die so genannten freiwilligen Aufgaben einer Kommune bezahlt und Investitionen getätigt. Darüber ent- scheiden unsere Gemeindevertreter. Freiwillige Aufgaben sind zum Beispiel der Betrieb von Jugendclubs, die Förderung von Vereinen, die Unterhaltung eines Freibades, von Spiel- plätzen, einer Bibliothek, einer Touristinfor- mation. Hier geht es um die Lebensqualität der Bürger. Wofür geht denn das meiste Geld drauf? Das sind Personalkosten, z.B. Gehäter für Erzieher, Gemeindearbeiter, Verwaltungsan- gestellte sowie für langfristige Investitionen wie z.B. Baumaßnahmen, Fahrzeuge, EDV, Grundstücke usw. Wie kann ich denn als Bürger mitentscheiden? Wenn ich in meinem Ortsteil einen Sportplatz haben will, was muss ich dann tun? Die Kommunalpolitiker sind von den Bür- gern gewählt und repräsentieren den Bür- Geplante Aufwendungen 2016

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