Mühlenspiegel 15
SPORT PORTRAIT 20 Mein Leben für den Fußball Die Geschichte und Philosophie des Fußballers Danny Grunwald E s gibt Menschen, die sind irgendwie besonders. Die sind sich ihrer Sache si- cher und machen etwas ganz oder gar nicht. Sie sind eigen- willig und perfektionistisch und für ihre Mitmenschen zu- weilen nicht einfach im Hand- ling Danny Grunwald, der Fuß- baller, das ist so ein Typ. Sein Ding, das ist sein Sport. Der ist sein Lebenselexir. Über ihn denkt er nach: Welche Mecha- nismen machen ein Fußball- spiel, machen Fußballspieler noch erfolgreicher? Seine Ant- worten verblüffen und bedür- fen einer Erklärung. Danny stößt an Das Kind kommt 1972 in Mü- ritz zur Welt. Schnell lernt Danny laufen. Als Fünfjäh- riger, im Kindergarten, wirft man ihm einen Ball vor die Füße. Danny beginnt zu ki- cken. Seitdem ist er ein Fuß- baller. Mit seinen Eltern hatte er Glück. Seine Mutter war selbst eine passionierte Fußballerin, und auch sein Vater freute sich über die Begeisterung des Klei- nen. Solange die Schule nicht zu kurz kam, aber hier gab es nie Probleme. Das waren DDR-Zeiten. Talentsucher durchstreiften die Republik, und es dauerte nicht lange, da wurden sie auch auf den kleinen Danny auf- merksam. Dessen Leben ver- lief derweil zweigleisig: Schule - Fußball - Schule - Fußball ... gelegentlich mit Kumpels abhängen oder Lesen. Denn Lesen war eine zweite Leiden- schaft des Jungen: Detektiv Pinki, Karl May, Jules Verne ... Abenteuer ohne Ende. Aber sein größtes Abenteuer blieb das Fußballspielen. Mit zwölf Jahren trat Dan- ny in den Verein „Vorwärts Neubrandenburg“ ein. Eine für ihn wegweisende Entschei- dung. In der Sportschule Dannys neuer Verein schickte den Jungen auf die „Kinder- und Jugendsportschule Fritz Lesch“ in Frankfurt/Oder. Die Sportförderer der DDR hatten Dannys Talent weiter beobach- tet und kümmerten sich nun noch stärker um seine Ent- wicklung. Die Frankfurter Sportschu- le war ein Internat. Vormittags wurden die klassischen Schul- fächer unterrichtet und nach- mittags stand nur Sport auf dem Stundenplan. In Dannys Falle mit dem „Schwerpunkt Fußball“. Ein Höhepunkt sei- nes Aufenthalts in der Frank- furter Sportschule war seine Teilnahme an der 17. Spartaki- ade 1986 gewesen, während der er als bester Fußballspieler aus- gezeichnet und offiziell in die Jugend-Nationalmannschaft der DDR berufen wurde. In dieser (von U14 bis U16) spiel- te er bis zur Wende 1989. Wendezeiten Nur wenige Auserwählte le- ben vom Fußballspielen allein. Trotz seiner Fußball-Leiden- schaft war sich Danny dieser Tatsache stets bewusst. Als Re- alist entschied er sich für eine Berufsausbildung zum Polizis- ten, die er nach der Wende in Westberlin absolvierte. Die Wende, die war - aus sportlicher Sicht - für Danny Grunwald keine positive Er- 1987 spielte Danny Grunwald beim Frankurter „Fußballclub Vorwärts“ auf der Position des Linksaußen. Heute ist er ein engagierter Jugendtrainer beim SG Schönfließ 2010 e.V.
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