Mühlenspiegel 15

BÄUME NATURPARK Baumdenkmale unserer Heimat I m Beamtendeutsch heißt es: „Ein Baumdenkmal ist gemäß Bundesnaturschutz- gesetz eine rechtsverbindlich festgesetzte Einzelschöpfung der Natur.“ Welcher Baum hat nun aber ein Anrecht auf diese Wür- de? Es sind Einzelbäume oder Baumgruppen, die sich durch ihre Seltenheit, Eigenart oder Schönheit auszeichnen oder zu- sammen mit Bau- und Kultur- denkmalen ein ortsbildprägen- des Ensemble bilden. Wie wird einem Baum das Recht, Baumdenkmal zu sein, auch verbindlich zugespro- chen? Einen Antrag stellen, um Bäume zu Naturdenkmalen zu küren, kann jedermann: der Eigentümer, sein Nachbar, die Gemeinde oder eine Initiativ- gruppe. Und was auch recht sel- ten ist, alles ganz formlos. Wo muss der Antrag ein- gereicht werden? Zuständig für die Antragsbearbeitung ist der Landrat als untere Natur- schutzbehörde. Und wer entscheidet dar- über, ob der beantragte Baum den Schutzstatus Naturdenk- mal erhält? Die Entscheidung trifft nach erfolgter Inaugen- scheinnahme des Baumes auf Antrag der Kreisverwaltung der Kreistag. Nach einem positiven Kreistagsbeschluss erlässt der Landrat eine Verordnung zur Festsetzung des entsprechen- den Naturdenkmals. Leider ist die Kennzeich- nung der eingetragenen Baum- denkmale mit dem Eulen- zeichen so gut wie gar nicht vorhanden. Linde am Kiessee, Schildow Früher wurden in den meisten Orten die Bäume zentral als sogenannte „Dorflinde“ gepflanzt und galten als Treff- punkt für das dörfliche Leben. Geschätzt werden Linden auch von den Bienen wegen ihres zuckerhaltigen Nektars. Trauerbuche Schillerstraße, Schildow Die Trauer- oder auch Hängebuche erreicht eine Höhe von bis 20 Metern und zeigt mit zunehmendem Alter ihre tolle Wuchsform. Die Äste ähneln Kaskaden und wirken durch ihre Wuchsform harmonisch und beruhigend. Linde an der Mönchmühle, Mühlenbeck Die Linde an der Mönchmühle musste in den letzten Jahren stark beschnitten werden. Der Standort unmit- telbar an der Straße und die Bauarbeiten im letzten Jahr verlangten wiederholt eine Prüfung der Standsicherheit. Sommerlinde Schillerstraße, Schildow Der Baum gilt als empfindlich gegen Spätfröste. Bei guten und geschützten Bedingungen findet der Baum jedoch seine Nische. Das Lindenholz war vor allem in der Spätgotik für Schnitzereien sehr gefragt. Sie sind uralt und erzählen ihre Geschichten - Baumdenkmale in unserer Gemeinde - Teil 2 Text: Dr. Alwin Schuster, Bürger- initiative Baumschutz Kommunal Fotos: Fotogruppe SichtWeisen 16

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY5NzY=