Mühlenspiegel 14

INTERVIEW RAPPER Christine Bomba, para. med. Hauttherapeutin Bahnhofstr. 5b, 16552 Schildow, Tel.: 033056 / 98 93 94, www.kosmetik-bomba.de Wir sind auch weiterhin in der Oranienburger Str. 217a, 13437 Berlin für Sie da! Medical Beauty · Hautaufbautherapien · Orthomolekulares Behandlungsprinzip Micro Needling · Diamantmikrodermabrasion · Ultraschall · Mesoporotation FACHINSTITUT FÜR HAUTGESUNDHEIT FRÜHLINGS-ANGEBOT Erstberatung & Behandlung statt 106 € nur 85 € !!! - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Themen aber nicht eins zu eins zu übertragen, sondern gehe die Gesellschaftsprobleme eher mit Humor und subtiler Kritik an. Was erwartest Du von der Regierung und der Gesellschaft? Die deutsche Gesellschaft hätte schon längst aufstehen müssen und ein Zeichen setzen sollen, gegen die staatliche Überwachung oder das Bankensystem beispielsweise. Wir Bürger lassen uns viel zu viel gefallen von Politik und Wirtschaft. Und nun haben wir Organisationen wie Pegida oder die AfD, die die Unwissenheit vieler Menschen im Land ausnutzen und Propaganda betreiben. Ständig heißt es: „Ich alleine kann doch eh nichts machen“. Aber das ist quatsch. Denn wenn sich alle zusammenschließen, ist eine Menge möglich. Aber solange sich die Menschen selber kleinreden, können sie natürlich nur wenig ausrichten. Ich selbst lese keine Zeitung und sehe auch kein Fern mehr. Ich bin skeptisch gegenüber den Medien, weil mir die Berichterstattung schlicht und ergreifend zu einseitig geworden ist. Aktuell lebst Du in Schildow, aufgewachsen bist Du jedoch in Ora- nienburg. Wie hast Du die Jahre deiner Kindheit und frühen Jugend verlebt? Als Kind bin ich sehr gut aufgewachsen. Später, als ich auf das Gymnasium gegangen bin, hatte ich keinen so guten Umgang mehr. Ich habe die Schule vernachlässigt und die falschen Leute kennengelernt. Wir haben viel Mist gebaut, fast wäre ich auf die schiefe Bahn geraten. Aber der Fußball hat mir immer wieder Halt gegeben, und später hat mir auch die Musik dabei geholfen, all meine Erfahrungen zu verarbeiten. Später bin ich auf ein Oberstu- fenzentrum gegangen und habe mein Abitur gemacht. Ich habe mich glücklicherweise gefangen. Zu einigen wenigen Leuten aus meiner früheren Jugend habe ich noch heute guten Kontakt. Mit ein paar von ihnen habe ich damals angefangen Musik zu machen. Deine Rap-Karriere hast Du bereits im Alter von 13 Jahren begonnen. Erzähl uns bitte von deinen Anfängen. Schon als kleiner Junge konnte ich gut reimen und war sehr kreativ, ohne zu wissen, dass ich damit mal etwas anfangen könnte. Durch meinen Cousin bin ich auf Rap und Hip Hop aufmerksam gewor- den. Er hat früher viel Eminem und Aggro Berlin gehört. Das fand ich toll. Die Musik hat mir auf Anhieb gefallen. Mit ca 10 Jahren habe ich dann angefangen Lieder von Rap-Stars einzustudieren und nachzusingen. Später, so mit 13, habe ich gemeinsam mit meinem besten Freund Rismo meine ersten eigenen Texte zu Beats aus dem Internet geschrieben. Wir saßen jedes Wochenende bei ihm zu Hause auf dem Dachboden und haben gerappt. Das war eine tolle Zeit. Deinen ersten Durchbruch hattest Du in den Jahren 2007 und 2008, beim Musikwettbewerb „Rap am Mittwoch“. Gleich bei deiner ers- ten Teilnahme bist Du ins Finale eingezogen. Im Jahr darauf hast Du das Turnier gewonnen. Kannst Du die Gefühle beschreiben, die Dich bei deinem Sieg begleiteten? Es ist ein tolles Gefühl, erstmals auf einer großen Bühne zu stehen und zu hören, wie das Publikum einem zujubelt. Ich war wie elekt- risiert. Schon vorher hatte ich an ein paar Battle-Rap-Turnieren in Oranienburg teilgenommen. Ich wusste, dass ich ganz gut reimen und rappen kann. Aber dass ich so schnell den Titel bei „Rap am Mittwoch“ hole, hätte ich nicht gedacht. Noch heute sprechen mich Leute auf meinen Sieg von damals an und bejubeln meine Leistung von früher. I m Battle-Rap geht es hauptsächlich darum seinen Gegner zu beleidigen. Sind diese harten Äußerungen über andere Rapper ernst gemeint oder sind die Texte nur Teil der Show? Nein. Rap ist Musik. Und Musik ist Kunst. Das Beleidigen anderer Rapper ist ein Stilmit- tel, dass in unserer Branche ganz alltäglich ist. Als Rapper musst du dem Publikum ein Spektakel bieten, ähnlich wie die Gladiato- ren früher im Kolosseum. Deshalb geht man mit ein paar harten Worten auf die Bühne, um den anderen mit seinen Texten fertig zu machen, sodass die Zuschauer brüllen. Ein guter Vergleich sind Blondinen-Witze. Sie sind meist hart, aber sie dienen dem Humor, sollen belustigen und auf gar keinen Fall diskriminierend herüberkommen. Genau so ist das im Battlerap auch. Das „Dissen“ dient ausschließlich der Show. 25

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