Mühlenspiegel 14

UMWELTPOLITIK KLIMASCHUTZ S tellen Sie sich doch ein- mal vor, in der Gemein- de Mühlenbecker Land fahren nur noch Elektroautos. Ganz still und sauber. Wie wäre das? Es wäre ein Vorzeigemo- dell für eine grüne Gemeinde. Aber: „Ein Klimaschutzkon- zept ist ein Konzept, dessen Umsetzung auf Freiwilligkeit beruht“, sagt Uta Lynar von der Beratungs- und Service- Gesellschaft Umwelt mbH (B.&S.U. mbH), die die Gemeinde mit ihren Kol- legen Luise Ebenbeck und Jürgen Rummel gerade dazu im Rahmen der sogenannten Einstiegsberatung unterstützt. Freiwilligkeit bedeutet be- kanntlich, niemand muss und jeder kann. Verwaltung beantragt Fördermittel Die Gemeinde Mühlenbecker Land erhält Fördermittel vom Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz, Reaktorsi- cherheit und Bauen (BMUB), um mit der Hilfe von externen Beratern die Voraussetzungen für die Erstellung eines kom- munalen Klimaschutzkonzep- tes untersuchen zu lassen. In einem zweiten Schritt soll dann ein kommunales Klimaschutzkonzept erstellt werden: Eine Strategie, wie vor Ort Landwirte, Forstwir- te, Gemeindeverwaltung und möglichst viele Bürger ihr Handeln so verändern, dass die Energieeffizienz und der Klimaschutz lokal verbessert werden können. Frau Lynar sagt: „Das ist ein Positivkon- zept, bei dem man sich über- legen kann, wo man anfangen möchte. Die Maßnahmen, die Für das Mühlenbecker Land soll ein Klimaschutzkonzept entwickelt werden Auf zur grünen Gemeinde von Gutachtern in das Klima- schutzkonzept geschrieben werden, beruhen immer auf Vorschlägen aus der Gemeinde selbst. Niemand schreibt dort Auflagen rein.“ 3000 Gemeinden in Deutschland haben bisher ein solches Klimaschutzkonzept entwickelt. In einem Klima- schutzkonzept werden die aktuelle Energiebilanz der Ge- meinde berechnet und die Po- tenziale für eine Verbesserung der Energieeffizienz kalkuliert. Sprich, es wird geschaut, wo überhaupt etwas eingespart werden kann. Ist das einmal analysiert, entwickeln exter- ne Gutachter verschiedene Szenarien für die Gemeinde. Zusammen mit Vertretern der Verwaltung, aus der Politik und aus der Bürgerschaft wird dann ein Maßnahmenkatalog entwickelt, in dem Maßnah- men zum Schutz des Klimas innerhalb der Gemeinde Müh- lenbecker Land beschrieben werden. Eine Verpflichtung gibt es bei aller Freiwilligkeit aber doch. Es muss einen Be- schluss der Gemeindevertreter geben, dass der vorgeschlagene Maßnahmenkatalog umgesetzt werden soll. Eine Deadline gibt es aber wiederum nicht und auch keine abschließende Überprüfung. Pflanzen, radeln, Licht ausschalten Was für Klimaschutzmaßnah- men sind nun eigentlich kon- kret bei uns denkbar? „Eine gute Maßnahme ist die Wie- deraufforstung dort, wo Bäume Sinn machen“, nennt Uta Lynar als Beispiel. Das bedeute nicht, dass jeder seinen beto- nierten Vorgarten aufbuddeln 12 Bäume produzieren Sauerstoff und binden klimaschädliches Kohlendioxyd..Sie sind unsere natürlichen Verbündeten im Kampf gegen die Erderwärmung. Im Bild: Harald Grimm, Vorsitzender unserer Gemeindevertretung und ein engagierter Baumpate

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