Mühlenspiegel 14

10 1769 kauft der englische Kaufmann Brown das Gut Mühlen- beck. Friedrich II. beauftragt ihn, ein Mustergut für englische Me- thoden der Viehzucht einzurichten. 1804 erhält Mühlenbeck ein Gefängnis und 1825 entsteht am Mühlenbecker Dorfanger ein Schulhaus. 1828 gibt Mühlenbeck seinen Status als Amtssitz an Oranienburg ab. Mühlenbeck zählt nunmehr 385 Einwohner. Im Juni 1871 beginnt in Mühlenbeck der Abriss der alten, baufälligen Kirche. 1874 wird der Neubau mit einem Gottesdienst feierlich eingeweiht und 1897 wird auch das Pfarrhaus in Müh- lenbeck bezugsfertig. 1900 zählt Mühlenbeck (mit Summt) 1.500 Einwohner. 1901 fährt auf der neuen Eisenbahnlinie von Reinickendorf nach Liebenwalde/Groß-Schönebeck der erste Personenzug. Mönchmühle und Mühlenbeck haben jetzt eigene Bahnhöfe an der „Heidekrautbahn“. 1907 erhält Mühlenbeck eine Freiwillige Feuerwehr. Im ersten Weltkrieg sterben allein 16 von 240 eingezogenen Soldaten in den ersten beiden Kriegsjahren. 1921 erwirbt die Eulen & Co. GmbH (Collonil) das Firmenge- lände an der Kastanienallee. Es entstehen in Mönchsmühle (550 Einwohner) und in Großstückenfeld (60 Einwohner) neue Wohn- siedlungen. Gustav Friedrich, der Eigentümer des Summer Sees, errichtet 1928 am Nordufer eine Badeanstalt, verleiht Ruderkähne und or- ganisiert Motorbootfahrten. Mit dem „Seeschloss“ und dem „See- garten“ werden zwei neue Gartenlokale eröffnet. 1930 nimmt der Ausflugsbus der BVG zwischen Pankow und Zühlsdorf im Sommer einen Wochenend- und Feiertagsver- kehr auf. 1934 feiert die Mönchmühle ihr 700-jähriges Bestehen. Mühlenbeck bekommt ein neues Rathaus. Es gibt 5 Tankstellen, 1 Kino und 16 Gasthäuser. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges Mühlenbeck weist kaum Bombenschäden auf, der Ort wird zum Kriegsende kampflos an die Alliierten übergeben. Es werden 290 Flüchtlingsfamilien aufgenommen. 1948, während der Bodenreform, werden 429 ha enteignetes Land an 25 landlose Bauern und zwei Umsiedlerfamilien aufge- teilt. Collonil wird VEB (Volkseigener Betrieb). 1961 trennt der Mauerbau viele Familien, Die neue Autobahn- trasse von Berlin in die Nordbezirke fährt durch das Mühlen­ becker Territorium; ein Autobahnanschluss entsteht zwischen Feldheim und Summt. 1974 wird die Mönchmühle wegen Unrentabilität geschlossen. An der Kastanienallee entstehen Gebäude der Kunst- und Anti- quitäten GmbH, dem Alleinexporteur der DDR für Güter dieser Art. 1985 erhält die Käthe-Kolwitz-Oberschule einen Neubau und eine eigene Turnhalle, die auch örtlichen Sportgruppen offensteht. 1984 hält auf dem neueröffneten S-Bahnhof Mühlenbeck- Mönchmühle die erste S-Bahn. 1989 entsteht im Pfarrhaus ein Be- gegnungszentrum der Bürgerbewegung. Der örtliche Runde Tisch tagt u.a im Rathaus. 1990 bei den ersten freien Wahlen erhält die SPD die Stimmenmehrheit; Helmut Woggon wird Bürgermeister. 1994 hat Mühlenbeck 2.248 Einwohner. 2006 eröffnet im Zentrum Mühlenbecks Aldi einen großen Supermarkt und 2009 wird das neue Wohngebiet „Tegeler Fließ“ mit 200 Wohneinheiten privaten Bauherren zur Verfügung gestellt. Seit 2008 wird das Ensemble der Historischen Mönchmühle durch das Engagement des Fördervereins und die finanzielle Un- ORTSTEILE MÜHLENBECK In der Bahnhofstraße/Ecke Hauptstraße beherrscht der Supermarkt ALDI samt sein großer Parkplatzes das Bild. Demnächst wir der Bau noch vergrößert werden Der Summter See ist nicht nur für die Anwohner ein beliebstes Ausflugsziel. Mit der Natur- landschaft rund um den See verbindet man ein Gefühl von Ruhe und Erholung Die alte Dorfkirche steht für das „historische Zentrum“ des Ortsteiles Mühlenbeck. Rechts im Bild ist ein Teil der „Alten Schule“ zu erkennen. Hier befindet sich heute der Hort Im Bild vorne ist die Mühlenbecker Grundschule Käthe-Kollwitz und im Hintergrund der große Bau der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule zu sehen

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