Mühlenspiegel 13
33 HEIDEKRAUTBAHN CHRONIK wurden 1947 Triebwagen-Er- satzteile beschafft und MAN- Dieselmotoren repariert. Ab 1948 konnte wieder durchge- hend bis Liebenwalde gefahren werden. Im selben Jahr erfolgte die Instandsetzung der Brücke Nr. 2000 zur Anbindung an die Reichsbahn bei Schönholz und die Herstellung einer Blech- trägerbrücke über das Tegeler Fließ bei Schildow. Neben dem baulichen Neuanfang standen aber auch umfangreiche inner- betriebliche Veränderungen an. Oberste Priorität hatte die Entnazifizierung im Bahnun- ternehmen. Auf der außeror- dentlichen Hauptversamm- lung der Niederbarnimer Eisenbahn-Aktiengesellschaft am 18. Juli fiel dann die Wahl zum Aufsichtsratvorsitzen- den – nach 1929 das zweite Mal – auf den später regieren- den Bürgermeister von Berlin (West), Professor Ernst Reuter. Inzwischen stieg die Beleg- schaft von 313 Mitarbeitern im Jahr 1945 auf 468 im Jahr 1948. Allerdings konnten auch sie nicht verhindern, dass die Zahl der Reisenden um über ein Drittel abnahm. Schuld war neben der noch unterbroche- nen Streckenführung auch die Einrichtung neuer Buslinien u.a. von Berlin-Pankow nach Schildow und von Bernau über Wandlitz nach Oranienburg sowie der rückläufige Güter- verkehr. 1950 - 1989 Am 8. April 1949 veröffent- lichte die Deutsche Justiz- verwaltung der sowjetischen Besatzungszone in Deutsch- land den Beschluss Nummer S 63/49 vom 9. März 1949. Danach übernahm die Deut- sche Wirtschaftskommission für die SBZ - Generaldirekti- on Reichsbahn - mit Wirkung vom 1. April 1949 die Verwal- tung und Nutznießung aller in der SBZ liegenden, nicht reichsbahneigenen Eisenbah- Ursel Liekweg Zur Gärtnerei 2 16515 Zühlsdorf Tel: (033397) 724 90 Mail: office@immobilienbuero-terravision.de Beratung | Bewertung | Verkauf Grundstücksteilungen | Vermietung Suche ständig: Baugrundstücke, Häuser und Wohnungen nen des öffentlichen Verkehrs. Das Eisenbahnvermögen von Gesellschaften mit Sitz in Ber- lin wurde konfisziert, soweit es außerhalb des Berliner Stadt- gebietes lag. Die Aufzählung der letztendlich enteigneten Eisenbahnen war lang und kannte offenbar nur eine Aus- nahme: die Niederbarnimer Eisenbahn-Aktiengesellschaft. Die Verfassung der am 7. Oktober 1949 gegründeten DDR ging von Verkehrswegen nur im Volkseigentum aus. Die Heidekrautbahn hinge- gen fuhr weiterhin auf priva- tem Grund und Boden. Spä- ter wurde oftmals spekuliert, warum ausgerechnet bei der Niederbarnimer Eisenbahn Enteignungsversuche erfolglos blieben. Sicherlich war neben dem erwarteten Widerstand der Westalliierten von Bedeu- tung, dass über die Anteilseig- ner keine ausreichende Klar- heit bestand. Immerhin war es der Gesellschaft nach dem Krieg nicht gelungen, sämtli- che Anteile von Privatperso- nen zurückzukaufen. Außer- dem kam eine vom Ostberliner Stadtkämmerer angeforderte „Rechtsbelehrung“ zu dem Schluss, dass die privaten Ak- tionäre nicht aufgrund der §§ 66 und 67 Aktiengesetz „... be- seitigt werden können, zumal die Personen der privaten Ak- tienbesitzer nach Auskunft der Bahnen nicht bekannt sind“. Zum ähnlichen Resultat gelangte der Leiter der Ab- teilung Rechtswesen des Ma- gistrats, Dr. Kofler: „... Nach dem augenblicklichen Rechts- zustand besteht nach unserer Ansicht keine Möglichkeit, den Privataktionären die Ak- tienrechte zwangsweise zu ent- ziehen“ (Brief an die Abteilung Verkehr und Versorgungsbe- triebe des Ost-berliner Magis- trats vom 4. Februar 1950). Es sollte noch bis 1995 dauern, bis drei Aktionäre der Gesell- schaft, nämlich die Gemeinden Wandlitz, Basdorf und Schön- Der nächste mühlenspiegel erscheint am 24. März 2016 Landhandel & Dienstleistungen Schönfließ Futtermittel für Klein- und Großtiere Speisekartoffeln Reitsportartikel Inh. Jutta Treiber Dorfstraße 33a 16567 Mühlenbecker Land OT Schönfließ Te.: 033056 / 74205 Fax: 033056 / 436037 Funk: 0172 / 3839199 info@landhandel-schoenfliess.de www.landhandel-schoenfliess.de Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 –17.00 Uhr Sa. 9.00 Uhr –13.00 Uhr Verkauf von Weihnachtsbäumen
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