Mühlenspiegel 13
WAPPEN CHRONIK W appen in ihrer klassi- schen Form entstan- den bereits im Mit- telalter und sind das offizielle Hoheitszeichen eines Staates, eines Landes oder einer Stadt, sie werden aber auch als Sym- bol für eine Familie oder eine Person verwendet. Die Basis der Wappenge- staltung ist häufig eine Zeich- nung, die bereits in mittelal- terlichen Urkunden oder auf Siegeln verwendet und später nachgemalt wurde. So geht das Hauptmotiv unseres Wappens auf die na- mensgebende Gemeinde Müh- lenbeck zurück, deren Wappen bereits Mitte des 20. Jahrhun- derts entstanden ist. Der grüne Schildfuß versinnbildlicht die Bezeichnung „-Land“ und der goldene Bord das Zusammen- kommen und den Zusam- menhalt der vier ehemaligen selbständigen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Mühlenbecker Land. Unsere Gemeindeflagge ist weiß mit grünen Flanken im Verhältnis 1:6:1 gestaltet. Das Wappen ist in ihrer Mitte abgebildet. Um das Gemeindewappen verwenden zu dürfen, benö- tigt man die ausdrückliche, schriftliche Genehmigung der Gemeindeverwaltung. Das zeigt, wie bedeutungsvoll das Gemeindewappen ist. Aber wie ist unser Wappen eigentlich entstanden? Im Dezember 2003 schlos- sen sich aufgrund der deutsch- landweiten Gemeindereformen die ehemals unabhängigen Ge- meinden Mühlenbeck, Schil- dow, Schönfließ und Zühlsdorf zusammen. Dadurch entstand eine Einheitsgemeinde, die neue Gemeinde Mühlenbecker Land. Obwohl es im Land Brandenburg keine Pflicht ist, ein Wappen zu führen, ent- schloss sich unsere Gemeinde- vertretung dennoch dazu, ein solches Hoheitszeichen erstel- len zu lassen. Damit sollte das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen in der neuge- bildeten Gemeinde entwickelt und gestärkt werden. Der Heraldiker (Wappen- kundler) und Grafiker Frank Diemar, welcher bereits zahl- reiche Wappen für Kommunen in Brandenburg und Thürin- gen entworfen hatte, wurde dann mit der Gestaltung des Wappens für die Gemeinde Mühlenbecker Land beauf- tragt. Er hat unter anderem in den 90er Jahren das Wappen für Schildow entworfen. Ende Juli 2006 war der Entwurf für das Wappen fertig und wurde im September an das Landeshauptarchiv in Potsdam geschickt, wo das Wappen geprüft und blaso- niert wurde. Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet: Im gold-bordierten blauen Schild über einem wellenför- mig silbern-grün geteilten Wellenschildfuß ein silbernes Mühlrad. Zur Beschreibung des Wappens darf stets nur dieser Wortlaut verwendet werden. Anschließend wurden die Entwürfe des Wappens mit der Empfehlung des Archivs, dem Wappenexposé, in welchem Frank Diemar seine gestalte- rischen Aspekte festgehalten hat, und der Beschluss der Gemeindevertretung an das Landesministerium des Innern gesendet. Am 26. Oktober 2006 wurde der Antrag geneh- migt. Das Wappen wird seitdem unter anderem auf der Flagge, auf den Briefbögen oder auf dem ebenfalls 2006 geneh- migten Siegel der Gemeinde abgebildet. Gemeindewappen sind rechtskräftige Nachweise da- für, dass die Gemeinde in das, worauf das Wappen abgebildet ist, involviert ist. Sie sind da- mit ein rechtswirksames und geschütztes Hoheitszeichen. Unser Wappen Entstehung und Bedeutung eines Hoheitszeichens Text: Celina Franke Grafik: Frank Diemar www.muehlenbecker-land.de 12 Zeichnung: Erika Cipper Neulich oberhalb von Mühlenbeck
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