Mühlenspiegel 12

9 Text: Sara Friedrich Foto: Fotogruppe Sichtweisen WIRTSCHAFT HANDWERK Spekulationsobjekt Kürbiskern Unglücklich machen ihn dagegen steigende Kosten. Angefan- gen vom Strom bis hin zu den Rohstoffen. Kürbiskerne etwa würden wie Goldstaub gehandelt. Lorenz schätzt, dass Börsen- spekulationen dahinter stecken. Investoren würden frühzeitig die komplette Ernte aufkaufen, um dann damit zu spekulieren. Binnen eines Jahres hätte sich der Kilopreis für diese Backzutat verdoppelt. Die Kunden seien aber durchaus bereit, leicht steigen- de Preise zu zahlen. So seien etwa Mehrkosten durch den neu eingeführten Mindestlohn vermittelbar gewesen. Im Gegensatz zu Großbäckern verwendet Lorenz in seiner Backstube keine Kältetechnik. Alle Teige werden stets frisch zubereitet. Weggeworfen wird nur wenig. Lorenz: „Wir heben nur etwas Vorteig für die nächsten Brote und Brötchen auf.“ Den Kälteschock erhalten lediglich Cremes und Früchte. Frontbaking als neuer Trend Ein Trend in der Bäckerszene ist das „Frontbaking“. Dabei findet mindestens ein Veredelungsschritt im Backprozess in Sichtweite des Kunden statt – meist hinter einer Glasscheibe. Bäcker Lorenz würde auch gern „Frontbaking“ anbieten – wenn seine Räum- lichkeiten dies zuließen. Da das aber nicht der Fall ist steigen Kita- und Schulkinder, aber auch interessierte Einzelkunden, regelmäßig hinunter in die Bachstube, um sich die Maschinen aus der Nähe anzuschauen. Etwa die 50 Jahre alte Brötchenform- maschine Fortuna. Die funktioniere noch heute einwandfrei. Um betriebswirtschaftlich auf soliden Beinen zu stehen, beliefert Lorenz täglich mehrere Großkunden, darunter einige Behindertenwerkstätten und Altenheime. Durch die festen Grö- ßen sind fixe Kosten stets gedeckt. Alle drei Mitarbeiter sind fest angestellt. Zweimal im Jahr macht der Kleinstbetrieb Betriebs- ferien. Das ist nötig, weil bestimmte Tätigkeiten nur zu zweit in der Backstube durchgeführt werden können. Berechtigte Kritik hat ihren Platz Die vielen Neubürger im Mühlenbecker Land spürt auch der Bä- cker. Viele Neukunden kämen gerade am Wochenende und seien neugierig, was hinten in der Backstube passiert. Für berechtigte Kritik habe er stets ein Ohr. Verstehen müssten die Kunden aber, dass die Tagesware auch einmal alle sei. „Wir nehmen eben nichts aus der Truhe“, sagt der Schildower. Der Betrieb arbeite eben nachhaltig. Lorenz: „Wenn am Samstag um 10 Uhr die Croissants alle sind, bräuchte ich über zwei Stunden, um neue herzustellen. Dann ist der Laden aber schon zu.“ Lorenz möchte sorgsam mit Rohstoffen umgehen und nur so wenig wie möglich wegwerfen. Man müsse schließlich auch an später denken. Brot vom Vortag sei übrigens nicht schlechter als das zwei Stunden alte, denn: „Die Aromastoffe bilden sich erst nach einem halben Tag“, erklärt der Bäcker. Gut verpackt halte sich ein Brot ohne Bedenken mehrere Tage. Triftweg 2-10 16552 Schildow Tel. 033056-23650 www.auto-burdinski.com Inspektionsservice nach Herstellervorgaben Diagnoseservice Elektronik Motortechnik etc. Karosseroeservice Instandsetzung, Umbauten HU/AU – Service 2 x wöchentlich TÜV & DEKRA im Hause Achsservice Instandsetzung, Achsvermessung Autogasservice Wartung/Umrüstung Reifenservice Montage, Auswuchten & Einlagerung Anfertigung von Abgasanlagen inkl. sämtlicher Schweißarbeiten • • • • • • • Ihr Burdinski-Team

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