Mühlenspiegel 12

38 O bwohl die Sommerhit- ze am 2. August dieses Jahres um 14 Uhr wohl gerade ihren Höhepunkt er- reicht hatte, stellten sich an die fünfzig Gäste zur Vernissage der dritten Kunstausstellung ein. Ein erfreuliches Zeichen dafür, dass dieses jüngste Kind unseres Vereins Historische Mönchmühle schnell Tradition geworden ist. Die Idee für diese Reihe hatte Elfi Wortmann, lang- jähriges aktives Mitglied des Fördervereins, deren Mönch- mühlenbilder den Besucher im unteren Raum (hinter dem Mühlenmodell der Feldhei- merin Anke Schulz) schon seit längerem begrüßen.Vor zwei Jahren trat sie auch dem Künstlerstammtisch unserer Nachbargemeinde bei. Mit Barbara Stragies, Kulturko- ordinatorin in Glienicke, entwickelte sie die Konzep- tion für die erste Schau. Die Gruppe, in der Hobbymaler und Profis aufeinander treffen, akzeptierte sofort die Raum- bedingungen in der alten Wassermühle, noch ohne Galerieschienen und übliche Galeriebeleuchtung, in ihrer Einmaligkeit. Als einen Monat vor der geplanten Vernissage Elfi Wortmanns Ehemann starb, übernahm Mühlen- freundin Prof. Angelika Pleger die Eröffnung, pünktlich am 9. Juni 2014, dem Deutschen Mühlentag 2014. Sechs Künstler hatten, über drei Etagen verteilt, ihre mit den Gerätschaften der alten Mühlentechnik farbenfreudig korrespondierenden Arbeiten in dem historischen Gemäuer ausgestellt: Interessante Foto- arbeiten von Klaus Knorpel, abstrakte Acrylbilder und Installationen von Barbara Waldow, realistische Land- schaftsaquarelle von Angelika Leopold, expressive Bilder von Andrea Meier, Holz- und Keramikfiguren von Gerlind Hentze. Ulrike Neubauer, die auf ihrem Cello mit Bach- klängen schon die Eröffnung stimmungsvoll begleitet hatte, zeigte Landschafts- und Kirchenbilder von eigenem Charme. Der Rekordbesuch der Mühlengäste verursachte mitunter Wartezeiten an den Treppen; die ursprünglich nur bis Juli geplante Ausstel- lung wurde bis zum Oktober verlängert. In der zweiten, diesmal von Angelika Pleger verantwor- teten Ausstellung unter dem Thema „Zwischen Welten“, erarbeiteten acht Berliner Künstler, den Spuren der Zisterziensermönche folgend, ein aktuelles Mysterienspiel. Unter Bezug auf die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde übersetzten sie in den einzel- nen Etagen in sehr spezieller Sicht ihre Visionen vom mit- telalterlichen Weltbild bis in die Gegenwart in die Sprache von Fotografie und Skulptur. Nach einem von der Gruppe erarbeiteten Ausstellungsblatt konnte man den Intentionen ihrer Bildsprache folgen. Zu den Wasser- und Wellenfotos auf Stoff sowie der im Bild und auf Karteikarten festgehaltenen Wellenener- gie (Karl Böttcher) war das Rauschen einer Wassermühle sogar akustisch aufbereitet Kunst in der Mühle Besuch in der Mönchmühlengalerie – Vielfalt als Motto Beeindruckende Farbkompositionen der Künstlerin Barbara Waldow

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