Mühlenspiegel 12

BÄUME UMWELTPFLEGE Ihre Heidemarie Lüderitz Kleingartengemeinschaft Hasenheide Heidemaries Gartentipps D ie Tage im „Goldenen Oktober“ können noch sehr spät- sommerlich sein, doch die Tageslänge nimmt merklich ab. Das spürt auch unsere Pflanzenwelt. Die Gehölze lagern jetzt ihre Reservestoffe zum Schutz vor strengen Frösten und für ein gesundes Austreiben im nächsten Frühjahr ein. Das Laub wird zum Schutz des Bodens nur vom Rasen oder fäulnisempfindlichen Stauden entfernt. Hungrige Mikroorganismen ziehen sich daraus Verwertbares und wandeln es in Pflanzennährstoffe um. Haben Sie einen Igel im Garten? Dann dürfen Sie gerne zufüt- tern. Doch Vorsicht: Milch macht Igel krank! Der Igel gehört zu den Insektenfressern, aber eigentlich ist er ein Allesfresser. Neben Regenwürmern, Käfern, Schnecken und Spinnen frisst er auch die Kadaver kleiner Vögel, auch junge Mäuse verschmäht er nicht. Auch Obst und weiche Körner stehen auf seinem Speiseplan. Als Winterbehausung nutzt er geschützte große Laub- und Reisighau- fen, die ungestört bis zum späten Frühjahr liegen bleiben sollten. Kompostbehälter werden vor den starken Frösten entleert und zu einem klassischen Komposthaufen angehäuft. Auf diese Weise bekommt angerottetes Pflanzenmaterial wieder Sauerstoff, so dass der Rottevorgang weiter geht. Fertiger Kompost wird mit einer Folie abgedeckt, damit keine wertvollen Nährstoffe im Laufe des Winters ausgewaschen werden. Jetzt bieten viele Gärtnereien wieder preiswerte Rosen an. Kaufen und pflanzen Sie die neuen Rosenstöcke am besten schon im Herbst, denn dann kommen die Pflanzen frisch vom Acker. Wurzelnackte Rosen, die im Frühjahr angeboten werden, haben oft schon drei bis vier Monate Lage- rung im Kühlhaus hinter sich. Außerdem starten die im Herbst gepflanzten Rosen mit einem Vorsprung in die neue Saison: Sie sind im Frühjahr schon gut eingewurzelt und treiben deshalb auch früher aus. Wildfruchtgehölze haben in vielen Gärten als Bienenweide und Vogelfutter-Lieferanten einen festen Platz. Meist bleiben noch genügend Früchte für herbsüße Marmelade, würziges Gelee oder fruchtigen Likör übrig. Wenn Sie die Vitamin-C-reichen Hage- butten für Tee trocknen möchten, kommen Sie um das mühsame Entkernen und Auskratzen der feinen Härchen im Inneren nicht herum. Für Kompott und Marmelade kocht man sie einfach in wenig Wasser weich und passiert sie durch ein feines Sieb oder die „Flotte Lotte“. Auf diese Weise können Sie auch Vogelbeeren zu Mus verarbeiten. Nutzen Sie jetzt die Zeit, den Boden analysieren zu lassen. Zahlreiche Bodenuntersuchungen haben gezeigt, dass die meisten Gartenböden mit den Nährstoffen Phosphat und Kali überversorgt sind. Der vom Bodenlabor zugeschickte Gartenpass liefert Infor- mationen zur richtigen Düngung im kommenden Jahr. Zeit sind manche Bäume schon dreimal ersetzt worden, ärgert er sich, weil die Anpflanzung nicht gelungen war. „Ich fahre auch oft über die Landstraße zwischen Mühlenbeck und Schön- fließ. Seit 2002 wurde dort ein Dutzend Bäume neu gepflanzt. Nur zwei sind auf Anhieb angewachsen. Vier andere sind auch schon wieder tot. Da wird vom Land ein Haufen Geld an Firmen ausgegeben, die ihre Arbeit nicht ordentlich machen.“ An seinen Patenbäumen lockert er regelmäßig den Boden, achtet darauf, dass kein Müll herumliegt. „Wenn man sich in der Anwuchspha- se nicht drum kümmert, kann es noch nach sieben Jahren pas- sieren, dass der Baum eingeht“, berichtet er von einem Beispiel in seiner Straße: Mal war die Rinde aufgerissen, mal der Boden einfach ungeeignet. Gerade in neuen Wohngebieten ist es gar nicht so selten vorgekommen, dass auf Schotter und Bauschutt gepflanzt wurde. Das war auch im Schönfließer Wohngebiet Bieselheide der Fall, sodass Bäume mehrmals ausgetauscht werden mussten. Mitunter blieb auch mal eine kleine Grünfläche zwischen den Parkplätzen ohne Anpflanzung. „Da hab ich den Eichenprössling, den ich in unserem kleinen Vorgarten entdeckt hatte, vorsichtig ausgegraben und auf das Beet gesetzt“, erinnert sich Ingrid Sontheimer-Grimm. Mit ihrer Nachbarin hat sie kürzlich die Höhe auf fünf Meter geschätzt. „Für den Artikel könnte man schreiben: Baummutter hat ihren Sprössling siebzehn Jahre lang aufgezogen.“ Am oberen Regenrückhaltebecken steht in dem Wohngebiet eine 2014 als Baum des Jahres gepflanzte Traubeneiche – in Sicht- weite einer im Jahr zuvor gefällten Eiche aus der Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die einer Wohnbebauung hatte weichen müssen. Als Pate dieses Baumes freue ich mich über eine kleine Keramikplatte, die bei der Pflanzung angebracht wurde: Sie stammt von dem2014 verstorbenenKünstler Christian Richter aus Schildow. Die umfassendste Baumpatenschaft hat Beate Harembski- Henning in Zühlsdorf übernommen: Dreizehn „gelbblühende Kastanien“, wie sie auf ihre Initiative hin auch an der Dorfstra- ße vom Findling bis zur Bushaltestelle vor dem Zühlsdorfer Heidekrug stehen, werden von der Gartenplanerin entlang ihres Wohngrundstücks gewässert und beschnitten. Noch zur Zeit des damaligen Ortsbürgermeisters Mertsch hatte sie aus ihrer Baum- schule Kastanien für den symbolischen Preis von einem Euro gestiftet, um den Dorfkern im Ortsteil gärtnerisch zu gestalten. „Jeder kann etwas dazu beitragen, dass unsere Gemeinde grünt und blüht.“ Zur Zeit hat unsere Gemeinde fast ein Dutzend offizieller Baumpaten, aber die tatsächliche Zahl der ehrenamtlichen Bewässerer und Pfleger ist sicher höher. Die Übernahme einer Baumpatenschaft ist einfach: Ein Anruf im Rathaus bei Kati Rei- necker (841 23) oder Marco Schultze (841 40) genügt. Sie werden beraten, bekommen eine Urkunde und ein Merkblatt und wenn Ihr Patenbaum herangewachsen ist oder es Ihnen zu beschwer- lich wird, können Sie die freiwillige Verpflichtung auch wieder formlos beenden. Auf jeden Fall dürfen Sie sich mit Familie und Nachbarn freuen: „Das ist meiner: Den habe ich großgezogen.“ Text: Harald Grimm Fotos: Fotogruppe Sichtweisen www.muehlenbecker-land.de

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