Mühlenspiegel 12

34 O b kirchlicher Taufpate, der Bundespräsident als Ehrenpa- te für das siebte Kind oder Don Vito Corleone (Marlon Brando) im Kinofilm als „Der Pate“ der Mafia – stets ist mit dieser Bezeichnung eine Person gemeint, die den Täufling, das neue Familienmitglied oder den in die (bei Regisseur Francis Ford Coppola allerdings kriminelle) Gesellschaft Aufgenomme- nen in seiner Entwicklung begleiten und fördern soll. Wie bei der Taufe spielt auch bei der Baumpatenschaft das Wasser eine wichtige Rolle, allerdings weniger in seiner symbo- lischen Bedeutung der Reinigung, sondern für den Transport von Nährstoffen aus dem Wurzelbreich bis in die Krone. Der klassische Baumpate hat also die Gießkanne in der Hand oder er trägt gleich deren zwei, um den Boden um den Stamm herum zu wässern. Wenn das heranwachsende Bäumchen dicht genug am eigenen Haus und Wasseranschluss steht, lässt sich das auch bequemer mit dem Gartenschlauch erledigen. Der Wasserbedarf ist von der Bodenbeschaffenheit und vom Alter des Baumes abhängig. Bei anhaltender Hitze und Trockenphasen sollte alle zwei bis drei Tage ein „Wässerungsgang“ erfolgen, „damit keine Welkerscheinungen auftreten“ – wie es im Merkblatt der Verwal- Der Pate Im ehrenamtlichen Einsatz für unsere Bäume tung heißt. Rund 8.500 Straßenbäume gibt es in der Gemeinde Mühlenbecker Land. In heißen Sommern wie diesem 2015er kommen die Gemeindearbeiter mit Wasserkanistern auf den Multicars gar nicht nach. Heidi und Norbert Unger wohnen seit zwei Jahren im Wohn- gebiet „Am Tegeler Fließ“ im Ortsteil Mühlebeck hinter dem Rathaus. Für zwei „gefüllt blühende Vogelkirschen“ hat das Ehepaar die Patenschaft übernommen. „Die stehen ja direkt vor unserem Haus. Ich hab’ mit Frau Reinecker gesprochen und seit- dem machen wir das.“ Kati Reinecker und Marco Schultze sind in der Verwaltung für die fachgerechte Pflanzung und baum- pflegerischen Maßnahmen zuständig, also vom Ausheben des Pflanzloches bis später zu den Schnittmaßnahmen. Die Baum- patin möchte für dieses ehrenamtliche Engagement nicht groß herausgestellt werden. „Das kann doch jeder machen. Wenn mir am Baum mal was auffällt, rufe ich im Rathaus an und melde das: Schäden oder Ablösungen der Rinde, Schädlingsbefall, Flecken an den Blättern.“ Heidi und Sandor Sehorcz kümmern sich um zwei Hainbu- chen am Mühlenring. Seit zehn Jahren wohnen beide hier. In der Heidi Sehorcz Beate Harembski-Henning Ingrid Sontheimer-Grimm Norbert Unger

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