Mühlenspiegel 11

40 D as kleine abgezeunte Gelände in der Mittelalle unweit der Mönchmühle sieht gepflegt aus. Eine handvoll goldbrau- ner Hühner sowie ein Hahn hacken mit ihrem Schnabel im trockenen Sand herum. Zwei von ihnen streiten sich um einen Wurm Das Gelände ist Pachtland und wurde von der Gemeinde bereitwillig binnen einer Woche zur Verfügung gestellt. Den beißenden Geruch, wie man ihn aus Mastanlagen kennt, sucht man hier vergeblich. Es riecht nach Holz und ... Frühling. Am kleinen Holztisch in dem Haus gegenüber des Hühnerhofes sitzen die drei Parteien Vertreter der drei Fami- lien aus der Mittelallee (auf dem Bild oben v.l.n.r.: Angelika und Bernhard Wildt, Ruby, Helene, René Schmeel und Heiko Büttner) und erzählen, wie es zu ihrer Idee kam. „Am Anfang war das Ei„ sagt einer von ihnen. Eine phi- losophische Erklärung also. Schließlich würde der Mensch schon seit Jahrtau- senden mit Hühnern zusammenleben. Besuch in der Hühnerkommune Drei Familien aus Mühlenbeck und ihr Federvieh So wollen sie es jetzt auch tun. Ein bisschen Müßiggang sei auch dabei. Das Beobachten der Tiere bereite einfach Freude. Übrigens auch für Spaziergänger. Die drei Familien fühlen sich zudem durch Ihre gemeinsame Herkunft mit- einander verbunden. Alle stammen aus Mecklenburg und haben dort in der Kindheit Umgang mit Tieren gehabt. Davon abgesehen sei der Hof in der Gemeinschaft auch günstiger zu unter- halten. Dazu kommt, dass die Parteien nun gewiss sein wollen, dass sie ein einwandfreies Ei essen. Von Hüh- nern, deren Glück sie selbst bezeugen können und nicht nur davon auf dem Etikett lesen. Auf die Menge gesehen bleibt ihr Konsum überschaubar. Vier bis acht Eier isst jede der drei Familien nach eigener Aussage pro Woche. 200 Eier legt ein Huhn im Schnitt pro Jahr. Sie seien sich wohl darüber bewusst, dass sie mit ihrer Initiative auch nur ein bisschen ändern könnten. Schließ- lich seien in vielen Lebensmitteln Eier „versteckt“.

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