Mühlenspiegel 10

1974 hatte er zum ers- ten Mal seine Entlassung eingereicht, aus Sorge um Repressalien gegenüber der Familie aber wieder zurückgezogen. 1976 lernte er Ute kennen, nennt sie heu- te, fast vier Jahrzehnte später, immer noch das Beste, was ihm im Le- ben begegnet sei. Weil sie Westverwandschaft hatte, versuchte man die Eheschließung zu unter- binden. 1978 heirateten sie trotzdem, Wolfgang nahm sogar Utes Famili- ennamen an. 1979 wurde ihre Tochter Kjella, geboren, 1986 Esra, die zweite. Es war keine leichte Zeit, bis ihm 1982 der Ausstieg von der „Fahne“ gelang; er wurde zum Soldaten degradiert und „in Uneh- ren“ entlassen. Das war nicht alles. Trotz seiner Vielseitigkeit und soliden Qualifizierung stellte ihn kein Großbetrieb ein, er stand quasi unter Berufsverbot. Da erfuhr er vom Verkauf der Schildo- wer Werkstatt und griff zu. Er hat es nicht bereut. Die Kaligas haben in Schildow schnell Fuß gefasst, viele Freun- de gewonnen, sind anerkannt im Dorf. Wolfgang hat weiter ge- malt in der ihm eigenen originellen Art, mit starkem Engagement für Frieden und Erhaltung der Umwelt; mit seinen schmalen, nur im Spiegel zu entziffernden Schriftzügen fordert der Linkshänder dem Betrachter bewusst Konzentration ab. Seine Postkarten zeigen heimisches Niederwild und die Vo- gelwelt mit Beschreibungen ihrer Lebensbedingungen. Die Lei- denschaft für die großen stählernen Vögel findet nur noch künst- lerisch ihren Ausdruck. Von früheren Ausstellungen im Hotel Schildow sind mir Doppeldecker über reifem Getreide und leuch- tend roten Mohnfeldern besonders in Erinnerung. Und die stets vorsorglich bereit liegenden Taschenspiegel. Seit einigen Jahren sammelt Kaliga Stearinreste von Einwoh- nern und Kunden, mit denen er am Vorabend des 1. Advent Fa- ckelkerzen für die Millionen alljährlich auf der Welt an Hunger und Entbehrung sterbenden Kinder entzündet. Am 29. November 2014 leuchteten diese Fackeln nicht vor seiner Werkstatt, sondern auf dem Pfarrgelände anlässlich einer dieser Tage endenden Aus- stellung in der Schildower Dorfkirche. Diesmal mit abstrakten Motiven. Links vom Altar düstere Grafiken als Anklage gegen Krieg und und Zerstörung, rechts farbintensive Kompositionen mit eindringlicher Mahnung, die Natur in Ruhe zu lassen. „Alles was der Mensch tut, hat seine Auswirkungen auf die Umwelt“ ist einer der Aussprüche von Wolfgang Kaliga, der nun schon mehr als sein halbes Leben zu unserem Dorf gehört: Am 10. Mai können wir ihm zu seinem 60. Geburtstag gratulieren. Text: Sigrid Moser Fotos: Fotogruppe SichtWeisen, Privatarchiv KLEINTIERSPEZIALISTEN Chirurgie - Kardiologie - Innere Medizin Wittestraße 30 Haus P 13509 Berlin (Tegel) Fon 030 . 43 66 22 00 Fax 030 . 43 66 22 02 Mai l kontakt@kleintierspezialisten.de Web www.kleintierspezialisten.de Telefonisch erreichbar: Mo-Fr 9-20 Uhr / So u. Feiertage 10-16 Uhr Termine nach Vereinbarung W ir KLEINTIERSPEZIALISTEN sind eine moderne spezialisier- te tierärztliche Einrichtung zur ambulanten und stationären Behandlung von Hunden und Katzen. Unser Leistungsspektrum umfasst unter anderem die komplet- te Abklärung und Behandlung von Lahmheiten, das gesamte Spektrum der Chirurgie (inkl. Unfall- und Schlüssellochchi- rurgie) sowie die Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der inneren Organe und des Herzens. Wir sind geprüfte Spezialisten in unseren Gebieten. Neben den deut- schen Fachtierarzttiteln haben wir international anerkannte Weiterbil- dungsgänge an Universitätstierkli- niken im In- und Ausland absolviert. Wir waren viele Jahre als Spezialis- ten an diesen Kliniken tätig. Wir verfügen über vollausgestattete Operationssäle, Computertomogra- fie, Videoendoskopie, Sofortlabor, digitales Röntgen, Ultraschall, Herzultraschall, Herzkatheter- techniken und eine ärztlich betreute Intensivstation. Besonders wichtig sind uns neben der Fachkompetenz auch eine einfühlsame Betreuung Ihres Tieres und die umfassende Beratung der Besitzer. Fragen Sie uns. Wir beraten Sie gern. Kranke Freunde?

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