Mühlenspiegel 10
24 D ass Tanzen gesund ist, den Kreislauf in Schwung bringt, die Gelenke und sogar das Gehirn fit hält, ist allgemein bekannt. Deshalb suchte sich Hildegard Haese ihrer Zeit Gleichgesinnte und gründete mit damals acht tanzfreudigen Damen im September 2002 eine Seniorentanzgruppe. Schnell wuchs die Zahl der Teilnehmerinnen auf über 20 an. Auch der Raum in der Schmalfußstrasse wurde zu eng. So zogen sie in den Bürgersaal um. Dort ist viel Platz für die nunmehr schon 34 Mitglieder zählende Tanzgruppe die „Fließtaltänzerin- nen“, die unter der Schirmherrschaft der Volkssolidarität steht. Im März 2008 übernahm dann Kristina Bergemann die Tanzleitung. Das Durchschnittsalter in dieser Tanzgruppe ist erwar- tungsgemäß hoch. Die jüngste Tänzerin ist 61. Die älteste bereits stolze 88 Jahre. Männer gibt es bei den Fließtaltän- zerinnen keine. Das ist aber nicht gewollt und kann sich mit dem ersten Interessenten auch schon ändern. Die Tanzstunden finden einmal wöchentlich im Schildo- wer Bürgersaal statt. Die Tänze samt der Musik gibt der Bundes- verband für Seniorentanz vor. Die Choreografien sind äußerst vielfältig. Der Unterschied zum konventionellen Tanz liegt im Tempo und im Schwierigkeitsgrad. Sprünge und Hüpfer werden vermieden. "Die Tänze sind eben auf Senioren zugeschnitten", sagt Tanzgruppenleiterin Bergemann. Die Figuren müssten sich aber alle Tänzerinnen einprägen. Hier wird also auch der Kopf gefordert. Die Ausbildung der Tanzleiter erfolgte ebenfalls durch den Bun- desverband für Seniorentanz. Neue Tänze werden dann in Ar- beitskreisen an die Tanzleiter weitergegeben, so dass es im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Tänzen sind, die in den Gruppen getanzt werden. Dazu zählen Gesellschaftstänze, Kreis-, Block-, Gassen-, Square- und Kontratänze. Jeder Tanz wird so lange geübt, bis ihn alle Mitglieder der Gruppe mit Freude routiniert tanzen können. Erst dann wird ein neuer Tanz begonnen. Die Seniorentanzgruppe hat sogar schon mal mit Schülern der Europagrundschule gemeinsam trainiert. Dabei haben sich beide Gruppen gegenseitig einen Tanz beigebracht. Vorurteile aufgrund der Altersunterschiede hätte keiner gehabt, sagt Ber- gemann. "Du bist ja richtig cool", habe eine junge Tänzerin einer älteren zugeflüstert. Zum Schluss hätten Alt und Jung gemein- sam getanzt. Unter anderem anlässlich der Eröffnung der neuen Turnhalle in Schildow. Im September haben die Fliesstaltänzerinnen ihr 10-jäh- riges Bestehen mit vielen Gäs- ten gefeiert. Grundsätzlich ist ihnen ein unterhaltsames und gemütliches Gemeinschaftsle- ben wichtig. Dazu zählen Feste, Tagesfahrten und Treffen mit anderen Tanzgruppen. Jede Woche spüren die Frauen auf`s Neue, dass Tanz Bewegung und Bewegung Leben ist. "Seniorentanz ist ein echter Jungbrunnen und macht dazu auch noch Spass", sagt Leiterin Bergemann. Der Kurs ist zwar nicht umsonst. Doch die Kosten sind überschaubar. Einen Euro bringt jede Tänzerin pro Stunde mit. Das Geld wird für Fahrten verwendet oder aber für Blumen und kleine Geburtstagsgeschenke. In absehbarer Zeit treten einige Tänzerinnen aus Altergrün- den aus. Deshalb seien neue Tänzer gern gesehen. Interessierte Leser können jeden Dienstag von 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr im Bürgersaal Schildow vorbei schauen. Gern auch ganz spontan, mit einem Paar möglichst bequemer, flacher Schuhe im Gepäck. Fragen beantwortet gern Tanzleiterin Kristina Bergemann unter Tel. (033056) 76103 oder Mail: ambienenstock@web.de Vom Kopf bis in die Beine Bei den Fließtaltänzerinnen aus Schildow Text: Sarah Friedrich Fotos: Gudrun Engelke Es stimmt einfach: Musik und Tanz mit Gleichgesinnten macht glückglicher
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