Mühlenspiegel 09

Zeichen der Hoffnung Eine besinnliche Botschaft der Pfarrer Bernhard Hasse, Albrecht Preisler und Werner Rohrer an die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Mühlenbecker Land Pfarrer Bernhard Hasse Evangelische Gemeinde Mühlenbeck / Schildow Pfarrer Albrecht Preisler Evangelische Gemeinde Zühlsdorf Pfarrer Werner Rohrer Evangelische Gemeinde Bergfelde-Schönfließ Bernhard Hasse Albrecht Preisler Werner Rohrer 48 Jetzt ist sie wieder da, die Zeit der Kerzen, liebe Leserinnen und Leser. Von Mitte November an werden sie immer mehr sichtbar. In den Fenstern blinkt es bunt, mal mehr, mal weniger, und je näher man an das Weihnachtsfest herankommt, umso mehr werden auch die kleinen weißen oder bunten Kerzen in den Fenstern. In manchen Fäl- len werden in Gärten ganze Geschichten erzählt. Und es ist vielleicht 40 Jahre her, da stell- ten die Westberliner Bürger in der Advents- und Weihnachtszeit spezielle Kerzen in ihre Fenster als Zeichen ihres Gedenkens an ihre Freunde und Verwandten im Ostteil unseres Landes, die zwar keinen Hunger leiden mussten, aber doch abge- schnitten waren von der westlichen Welt und der dort lebenden Verwandtschaft. Wie und wo auch immer: Die vielen Kerzen in der Weihnachtszeit erinnern daran, dass es in aller Traurigkeit doch auch wieder hell wird um die Menschen. So, wie es nach jedem dunklen Winter wieder Frühjahr wird. Diesen Spruch aus dem Buch des Propheten Jesaja sehen die Christen in Jesus erfüllt. In einer Zeit, in der das jüdische Volk viel mehr als je zuvor unterdrückt wurde, nämlich von den Römern, in dieser Zeit erwartete man erneut Hilfe von Gott. Und da erinnerte man sich an die großen Trostworte Jesajas. Was, wenn nicht sie sollten auf Gottes Hilfe hinweisen? Gott wollte einen Friedefürst schicken. Und der sei Jesus. Ja und dann bezogen die Christen all diese Trosthinweise, die im Buch des Jesaja stehen, auf ihren Herrn Jesus Christus. Er sagte doch von sich „Ich bin das Licht der Welt, wer an mich glaubt, der wird nicht mehr wandeln in der Finsternis.“Letztlich sind all unsere Kerzenbräu- che Ausdrücke dieser Hoffnung, liebe Leserinnen und Leser. Sei es der Adventskranz, sei es der Weihnachtsbaum mit seinen Kerzen oder eben die Kerzen in den Fenstern. Zu Weihnachten kommt das Licht in die dunkle Welt. Wir Christen glauben, dass durch die Geburt Jesu Christi Gott allen Menschen nahe kommt, nicht mehr nur den Juden. Allen, die Angst haben, wird nun geholfen, über allen, die im Dunklen wandeln, scheint nun ES WIRD NICHT DUNNKEL BLEIBEN ÜBER DENEN, DIE IN ANGST SIND Jesaja 8, Vers 23 ein Licht. Allen, denen Christus das Heil ist, geht ein Licht auf. So glauben wir Christen. Vor fast genau 25 Jahren sind, Gott sei Dank , die Lichter in den Berliner Fenstern unnö- tig geworden. Am 9.11.1989 fiel die Mauer. Was alles danach geschah, wissen Sie. Ich will poli- tische Ereignisse nicht überhöhen, aber hat uns die Berliner „Lichtgrenze“ am 9: November nicht noch einmal die Kraft des Lichtes gezeigt? In diesen Tagen gehen unsere Gedanken zu vielen Krisenherden. Ebola, Boka-Haram, IS- Terror, Menschen auf der Flucht: Ich denke, jenen Menschen dort gilt in diesem Jahr mehr als allen anderen die Zusage, wie sie Jesaja weitergibt. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, in diesem Jahr im Schein der Kerzen sitzen, dann denken Sie bitte an die Menschen, die bei uns einsam sind, aber auch an die Menschen an alle Krisenherde unserer Welt. Allen, in deren Herz es dunkel vor Angst ist, allen wird zu Weihnachten Licht versprochen, das die Angst nimmt. Vielleicht stellen Sie ja zur Erinnerung an die leidenden Menschen in der Weihnachtszeit irgendwo eine Kerze in Ihrem Zimmer auf... Es wird nicht dunkel bleiben über allen, die in Angst sind!

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY5NzY=