Mühlenspiegel 09

43 gemeinde geschichte rechtlern, u. a. mit Marianne Birthler. Dr. Manfred Köller stellt anhand seiner alten Auf- zeichnungen fest, dass in den ersten Novembertagen fast täg- lich Zusammenkünfte in Schil- dow stattfanden. Am 9. November kam Ul- rike Poppe von „Demokratie jetzt“ nach Schildow. Die Kir- che war voll, zusätzliche Stühle mussten aus dem Gemeinde- raum geholt werden. Unter den Besuchern waren auch Bürger, die man sonst nicht in der Kir- che sah. Dr. Furkert leitete die Diskussion, in der wieder For- derungen laut wurden: Mehr Offenheit und Demokratie, Umweltschutz, Schul- und Bildungsmöglichkeiten ohne Ausgrenzung von Kirchenan- gehörigen. Und natürlich Rei- sefreiheit. Pastorin Bethge nahm die Wünsche in ihr Schlussgebet auf, als sich die Tür öffnete und Andreas Becker die Nach- richt verkündete: „Die Mauer ist auf!!“ In diese sich öffnen- de Grenze hinein fuhren am kommenden Tag drei Remons- tranten aus Eindhoven mit dem Zug in Richtung Osten. Auf Einladung der Kirchengemein- de Mühlenbeck. Man hatte sich überlegt: Wenn wir nicht in die Welt reisen können, holen wir uns wenigstens ein Stückchen Welt ins Dorf. Und die Holländer? Sie hat- ten einen Kontakt hinter dem „eisernen Vorhang“ gesucht. Briefe wurden gewechselt, der Termin festgelegt und – die be- kannte langwierige Prozedur – die Einreise bei den Behörden beantragt. Es war eine besondere Fü- gung, dass diese Tage dann ganz anders ausfielen, als Gäste und Gastgeber dies geplant und erwartet hatten. Statt in Mu- seen führte man die Eindho- vener zur Gethsemane-Kirche und an die Mauer, sie erlebten lebendige Geschichte und ein Volk im Aufbruch. Pfarrhaus und Kirche wurden zum Tau- benschlag, es war ein ständiges Kommen und Gehen von Müh- lenbeckern, die „mal eben“ von einem „Sprung“ aus Westberlin zur Gesprächsrunde kamen. Diese „so ganz andere Be- gegnung“, von der die beiden niederländischen Remonstran- ten Ans Braaf und Klaas Rei- jenga noch immer mit Begeis- terung sprechen, drückte der Partnerschaft ihren Stempel auf. Jetzt konnten wir auch in den Westen fahren. Kürzlich feierten wir den 25. Jahrestag unserer wech- selseitigen Besuche. Aber wir e r we i t e r t e n das Band und wurden zur Brücke gen Osten. An den jährli- chen Fahr- ten unserer evangelischen K i r c h e n g e - meinden nach Polen waren seit Anbeginn auch die neu- en Freunde beteiligt – aus E i n d h o v e n und dem einstigen Westberlin. Diese grenzenlose Freude – wir sollten sie weiterhin pflegen! Text: Siegrid Moser Fotos: Andreas Becker, Reinhard Musold Wir wählen LUDGER Erstmalig wählen am 22. Februar 2015 die Bürger des Landkreises Oberhavel ihren Landrat direkt. Diese Wahl ist auch für die Entwicklung unserer Gemeinde von großer Bedeutung. Darum unterstützen wir im Mühlenbecker Land unseren Kandidaten Ludger Weskamp. Als Bildungs- und Finanzdezer- nent des Landkreises Ober- havel hat er sein Fachwissen und sein soziale Kompetenz eindrucksvoll bewiesen. Wir arbeiten mit ihm seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Wir brauchen ihn. Für unser Mühlenbecker Land. Landratswahl 22. Februar 2015 Wir machen das Ludger Weskamp www.ludger-weskamp.de Mitten durchs Tegeler Fließtal verlief die Mauer zwischen Schildow und Berlin-Lübars. Im Hintergrund rechts ist der Köpchensee zu sehen

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