Mühlenspiegel 09

gemeinde geschichte 15 Gründungsmitglied des Förder- vereins aus Schildow, hat die da- malige Stimmung auf den Punkt gebracht: „Es war ein Aufbruch mit nur einer Zielstellung, den Er- halt der Mönchmühle als eine der ältesten Wassermühlen Brandenburgs. Natürlich hat es an Unglauben Außenstehender nicht gefehlt und doch haben sich immer wieder Optimisten zusammengefunden, die diesen Gedanken weitergetragen ha- ben“. Erste Baufortschritte Nach dem mühsamen Aufräu- men des gesamten Areals und erster Sicherungsmaßnahmen am Mühlengebäude (so z.B. der Sanierung des Fundaments vom Mühlengebäude auf der Fließ- seite) wurde mit dem Auf- und Ausbau des Hofgebäudes begon- nen. Lebendig in Erinnerung bleiben der Wiederaufbau der alten Waschküche, die künftig als Info-Zentrum des Vereins dienen sollte, und der Bau ei- nes Holzbackofens im Frühjahr 2007. Reinhardt Wittig erinnert sich: „Als sich Vereinsmitglieder im Jahr vor dem Wiederaufbau der alten Waschküche im Aus- lieferungslager Schönerlinde des „Dachziegelwerkes Nelskamp Schermbeck“ über die Aufarbei- tung von alten, porösen Ziegeln informieren wollten, spendierte die Firma dem Verein spontan neue Ziegel und Zubehörteile im Wert von 5.500 Euro. Solch ein Augenblick gehört zu den Glücksmomenten des Vereins, denn angesichts der noch aus- stehenden Arbeiten für die Sa- nierung von Mühle, Gaststätte und Saal wurden jeder Euro, jede Sachspende und jede hel- fende Hand gebraucht.“ Diesem ersten Schritt folgte das Aufmauern von Teilen der Hofgebäude und ihre Neuein- deckung (2011), die Einrichtung einer Caféteria in der Remise (2012), die Planung der notwen- digen Baumaßnahmen des Saals und die Errichtung des Sanitär- trakts (2010). Diese Arbeiten er- ledigten fast ausschließlich die Vereinsmitglieder selbst. Hel- mut Radünz aus Mönchmühle, von 2007 bis 2010 Vorsitzender des Fördervereins, resümierte, dass „der bis dahin oft belächelte Verein in diesen Jahren langsam zu einer in der Gemeinde fest verankerten Institution wurde.“ Lang ersehnte Fördermittel Die ab 2009 bis 2014 eingewor- benen und bereitgestellten För- dermittel sowie die finanziellen Mittel der Gemeinde Mühlenbe- cker Land (von zusammen mehr als einer Million Euro) erlaub- ten es, nun auch das Hauptge- bäude der Mönchmühle in das Baugeschehen einzubeziehen. Das erste Projekt aus Mit- teln des Konjunkturprogramms II der Bundesregierung be- zog sich auf die Sanierung des Dachs und der Kopfbalken, der Schädlingsbekämpfung und den Neubau einer Wasserradanlage (2010-2012). Peter Witte, Gründungs- mitglied des Fördervereins aus Summt: „So waren wir zwar erfreut, als unsere Bundestags- abgeordnete Angelika-Krüger- Leißner (SPD) voller Stolz be- richtete, dass es ihr gelungen sei, die Rekonstruktion der Schön- fließer Dorfkirche in einem Konjunkturprogramm der Bun- desregierung unterzubringen, bestärkten sie aber sofort auch darin, einen Förderantrag für die Sanierung der Mönchmüh- le zu stellen. Mit viel Hin und Her und mit dem Einsatz aller Beteiligten – erinnert sei nur an die noch unvollständigen, aber dringend erforderlichen Bauun- terlagen – gelang es dann in letz- ter Minute, für die Mühle einen „Restposten“ des Konjunkturpa- ket II in Höhe von 60.000 Euro zu erhalten. Damit war der Einstieg in die Realisierung des Projektes geschafft und mit immer neuen Anträgen konnten die dicks- ten Brocken bei der denkmals- gerechten Restaurierung der Mühle finanziert werden.“ Allen Mühlenfreunden wird der große Einsatz von Angelika Krüger- Leißner für diese Fördermaß- Vandalismus und Müll! So erblickten die Mühlenfreunde das Innere des Mühlenge- bäudes und des Saalbaus im Jahr 2003. Innen und außen wurde das gesamte Mönchmühlen-Gelände als „Müllkippe“ genutzt. Ein trauriges Bild! Hauptgebäude und Saalbau im Jahre 2003. Der Vergleich zur Mönchmühle heute ist mehr als beeindruckend! Ein Wunder bürgerlicher Tatkraft! Die Trockenlegung des Mauerwerks war für die Mühlenfreunde eine besondere Herausforderung. Eine anstrengende, aber unerlässliche Arbeit

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