Mühlenspiegel 09

14 Die Mönchmühle Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Historischen Mönchmühle Teil 2: 1990 bis 2014 H eute ist es ein gewohnt gewordenes Bild, wenn ein Mönchmühlenfest gefeiert wird: Weithin leuchten die restaurierten Fassaden der Mühle und des früheren Gast- stättensaals. Um die Gebäude herum und auf dem Innenhof erleben die Festbesucher ein buntes Treiben. Es werden Füh- rungen durch das historische Mühlengebäude geboten, an Hofständen gibt es Kaffee und Kuchen, und auf einer Festbüh- ne unterhalten Künstler ihr Pu- blikum. “In zehn Jahren ist hier eine Schlagader im kulturellen Le- ben des Mühlenbecker Landes entstanden“, so Bürgermeister Filippo Smaldino-Stattaus wäh- rend der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Fördervereins His- torische Mönchmühle e.V. Ein Blick zurück Angesichts des heutigen Le- bens in der Mönchmühle ver- mag man sich kaum vorzustel- len, dass noch 1989 das ganze Mühlenareal ein rechtsfreier Raum war, in dem Verfall, Van- dalismus und Vermüllung vor- herrschten. Der damalige Mühlenbecker Bürgermeister Helmut Woggon und später auch der frühere Stellvertretende Bürgermeister Werner Haberkern bemühten sich von Anfang an, einen In- vestor zu finden. Aber erst 1996 wurde dieser mit der Reinicken- dorfer Immobilien- und Versi- cherungsmak- lerin Renate Paris gefun- den. Leider konnte das Sa- nierungspro- jekt dann aber von dieser aus persönlichen Gründen nicht weiter ver- wirklicht wer- den. Im Jahre 2003 wurde dann auf In- itiative von Reinhardt Wittig aus Schildow und unter tatkräftiger Mitwir- kung seiner Frau Monika eine Mühlen-Initiative gegründet. Dies wurde dann auch so- fort gefordert, als Renate Pa- ris die Mönchmühle zu einem symbolischen Preis von 10,- Euro zum Verkauf anbot, die Gemeinde dieses Angebot aber nicht annehmen wollte. Den Mühlenfreunden war klar: Soll- te die Mönchmühle ihre Überle- benschance be- halten, musste die Mühlen- Initiative ein- springen und die Mühle er- werben. Rechtlich e r f o rd e r l i c h dazu war die Gründung ei- nes Förderver- eins, der auch am 31.03.2004 unter dem Vorsitz von R e i n h a r d t Wittig aus der Taufe gehoben wurde. Ein Jahr später war der Verein rechtmäßiger Eigentü- mer der Mühle mit den dazu- gehörigen Nebengebäuden und Flurstücken. Drei Jahre spä- ter erfolgte die Eintragung ins Grundbuch. Damit gab es für den Förderverein die notwendi- ge Rechtssicherheit für alle Ak- tivitäten und Investitionen, vor allem aber für die Beantragung und Bewilligung von Fördermit- teln. Was die Mitglieder des För- dervereins unmittelbar nach der Vereinsgründung bei ihren wöchentlichen Arbeitseinsätzen erwartete, war der Kampf gegen jede Menge Schutt und Unrat (15 Container mit je 13 m 3) .Man arbeitete oft bis zum Umfallen und stellte sich immer wieder die Frage, ob die herunterge- kommene Mühle überhaupt je- mals wieder auf „Vordermann“ gebracht werden kann. Der in diesem Jahr verstor- bene Klaus Wortmann, ein gemeinde geschichte Der original Mühlstein

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