Mühlenspiegel 08

8 K aum ein Thema erregt die kommunalen Ge- müter mehr als der Stra- ßenbau. Und auch über wenige Themen wird so missverständ- lich gestritten. Klar wünschen wir uns alle Straßen in einem baulich ein- wandfreien Zustand. Und kei- ne sandigen Buckelpisten oder abgrundtiefe Schlaglöcher. Wie also ist in Sachen Straßenbau Unser Straßenzustandsbericht - Teil 1: Sandstraßen „im Wandel“ der Stand der Dinge und wie steht es um dessen Zukunft? In der Gemeinde Müh- lenbecker Land gibt es derzeit rund 116 Kilometer Straßen; davon sind etwa 97 Kilometer kommunale Straßen. Die rest- lichen 19 Kilometer sind Lan- des-, Bundes- oder Kreisstraßen, für deren Erhalt bzw. Ausbau die Ge- meinde nicht zu- ständig ist. Der Straßenzu- stand der kommu- nalen Straßen wird in der Gemeinde- verwaltung künftig von Thomas Strahl (Foto) dokumen- tiert und in einem Straßenzustands- bericht zusammengefasst. In diesem teilt er alle Stra- ßen in die Kategorien „as- phaltiert“, „gepflastert“ und „unbefestigt“ ein. Zu letzterer gehören auch die so genannten Sandstraßen. Bei der Überlegung, welche gemeindlichen Straßenbau- maßnahmen Vorrang haben sollen, orientiert man sich im Allgemeinen an der Verkehrs- wichtigkeit, die u. a. durch die Zählung von Vorbeifahrten ermittelt wird. Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen haben bei der Straßenbau- Planung natürlich Priorität Dessen ungeachtet werden natürlich besondere Gefah- renstellen, (z. B. witterungsbeding- te Straßenschäden) schnellstmöglich beseitigt. Gefah- renstellen sind in diesem Sinne vom Fahrer üblicher- weise nicht zu er- wartende Schlag- löcher. Viele Anlieger- straßen unserer Gemeinde sind noch Sandstraßen. Sie befinden sich zumeist in abseits gelege- nen Einfamilienhaus-Siedlun- gen und genießen aufgrund der geringen Verkehrsdichte in der Bauplanung nur eine geringere Priorität. Für viele betroffene Anwoh- ner ist dies natürlich problema- tisch. Denn sie erleiden tagtäg- lich den zum Teil schlimmen Zustand ihrer Zufahrtswege. Darum ist die Gemeinde hier auch stets bemüht, durch das Füllen von Schlaglöchern oder das so genannte Schieben, bei dem die Unebenheiten des Straßenbelages mechanisch ausgeglichen werden, die ent- standenen Schäden zu besei- tigen. Aber diese Reparaturen sind keine Dauerlösung und kommen in der Summe für den Gemeindehaushalt längerfris- tig teurer als ein grundhafter Ausbau. Das Geld für unseren kom- munalen Straßenbau wird bei der jährlichen Haushaltspla- nung von der Gemeindever- tretung bewilligt. Sie orientiert sich dabei an den Experten- Empfehlungen des Rathauses. Im Allgemeinen sind die Fi- nanzmittel für wünschenswer- te Straßenbau-Investitionen nie ausreichend, so dass es am Ende des Tages immer um die Abwä- gung von Prioritäten geht. Und natürlich sind die Verwaltung und die Kommunalpolitik stets bemüht, für einen Interessen- ausgleich zu sorgen. 2014 betragen die Mittel für die Instandhaltung kommuna- ler Straßen 200.000 Euro und für den grundhaften Ausbau Die blau markierten Straßen in Zühlsdorf werden noch grundhaft ausgebaut, die grün markierten sind (seit Prioritätenliste 2007) bereits fertiggestellt Neue Bahnhofstraße Friedrichstraße Am Bahnhof Fuchsgasse Grenzstraße Puttlitzstraße Ottostraße Florastraße Angerweg Feldstraße Hermannstraße Fichtestraße Friedrichstraße Thomas Strahl ist Tiefbau- Ingenieur und kümmert sich in unserer Gemeindeverwal- tung um den kommunalen Straßenbau Gute Straßen, schlechte Straßen

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY5NzY=