Mühlenspiegel 08

14 gemeinde geschichte S ie kann ohne Übertreibung als ein kultur-historisches Kleinod bezeichnet wer- den, die Mönchmühle im Orts- teil Mühlenbeck unserer Ge- meinde Mühlenbecker Land. Viele Menschen in Berlin und Brandenburg verbinden heute unsere Gemeinde gedank- lich mit der Mönchmühle; und für die meisten Bürgerinnen und Bürger im Mühlenbecker Land ist sie längst zu einer Art Wahrzeichen und dem Symbol unserer gemeindlichen Identität geworden. Die Mönchmühle hat eine lange und spannende Historie durchlebt. Und die Geschichte ihrer „Wiederbelebung“ durch das unermüdliche Engagement des Fördervereins Historische Mönchmühle ist ein lehrreiches Beispiel ehrenamlichen Bürger- sinns. Über diese Geschichte(n) wollen wir in dieser und der nächsten Ausgabe berichten und in einem dritten Teil über die mögliche Zukunft des Mühle- nensembles als zentrales Kultur- und Kommunikationszentrum diskutieren. Lang, lang ist´ s her Vermutlich um 1230 von den Zisterzienser-Mönchen des Kloster Lehnin erbaut, gehört sie zu den ältesten Wassermüh- len des Landes Brandenburg. Amtlich ausgewiesen als eines der vier- hundert Bau- denkmäler des Landes und seit 2009 in der Müh l e nk a r t e für Berlin und Brand e nbur g aufgeführt. Heute um- fasst dieses B a u d e n kma l die noch erhal- tenen Grund- mauern des Mühlengebäu- des, das sa- nierte Gebäude selbst mit Teilen der alten Technik und das dazu- gehörige Wassersystem. Für die Gründung der Müh- le wurde nach Recherchen von Reinhardt Wittig ein etwa 100 m langer und 20 m breiter Stau- damm von den Mönchen gebaut (Teil der heutigen Mönchmüh- lenallee). Dazu bewegten die Mönche etwa 20.000 m 3 Steine und Erde, um schließlich eine Wasser- höhe von 4 m und ausrei- chend Wasser- kraft für einen k o n s t a n t e n Mahlbetrieb zu erzeugen. Bau und Betrieb von Mühlen ge- hörten damals ebenso zu den b e a c h t l i c h e n Siedlungsleis- tungen der Zisterzienser, wie die Urbar- machung von Land, die Anlage größerer land- wirtschaftlicher Betriebe, die Fischzucht und der Wasserbau. Bis zur Reformationszeit Urkundlich belegt ist, dass die Zisterzienser-Mönche des Klosters Lehnin durch Tausch im Jahre 1242 das Dorf Schönerlinde im Nieder- barnim nebst dazugehöriger Wassermühle(Mönchmühle), erwarben. Im Besitz des Klosters befan- den sich im 13. Jahrhundert ne- ben dem Ort Schönerlinde und der Mönchmühle weitere Dörfer im Norden von Berlin, wie Klos- terfelde, Woltersdorf und später auch Mühlenbeck, Summt und Schildow. In dieser Zeit entstand zur Bewirtschaftung der Barnimer Güter des Klosters an der viel befahrenen Heerstrasse auf der Feldmark zwischen Schöner- linde und Buchhorst der Schö- nerlinder Wirtschaftshof des Klosters (Grangia), zu dem auch die Mönchmühle gehörte. Aus Die Mönchmühle Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Historischen Mönchmühle Teil 1: 1230 bis 1989 Von Tischlermeister Rosalksi restaurier- te Tür der Mönchmühle „anno 1224“

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