Mühlenspiegel 07

kinderglück 36 kriminal statistik Der Dienst eines Einsatzbearbeiters erfordert höchste Konzentration. Nicht selten geht es dabei auch um Menschenleben Falscher Alarm? Das kann teuer werden! In Deutschland ist ein Falsch- alarm, der einen Feuerwehr- oder Polizeieinsatz nach sich zieht, in der Regel kostenpflich- tig. Personen, die vorwerfbar einen Falschalarm auslösen, sind schadenersatzpflichtig und auch strafrechtlich verantwort- lich (§ 145, § 145d StGB). Hat die alarmierende Person aus bestem Wissen und Gewissen gehandelt und ist kein Vorsatz erkennbar, so übernimmt die Allgemeinheit die Kosten. In- sofern besteht kein Grund, die Polizei oder Feuerwehr bei ver- muteter, aber nicht gesicherter Gefahr nicht zu alarmieren. Was passiert, nach dem man den Notruf 110 gewählt hat? Wenn der Bürger mit sei- nem Mobiltelefon die Notruf- nummer 110 wählt, wird er automatisch zu der regional zuständigen Notrufzentrale weitergeleitet. Dieser Service wird von den Mobilfunkanbie- tern gewährleistet. Der Notruf ist sowohl vom Fest- als auch vom Mobilfunknetz aus kos- tenlos. Derzeit werden Notrufe sowie die daraus resultierenden Polizeieinsätze von den Leit- stellen in Potsdam-Eiche und in Frankfurt/Oder entgegenge- nommen und bearbeitet. Ein eingehender Notruf wird an den Einsatzleitplätzen der Leitstelle zeitgleich sig- nalisiert und an einem freien Einsatzleitplatz entgegenge- nommen. Notrufe, die nicht bearbeitet werden konnten, werden im Regelfall zurückge- rufen. Vor der Inbetriebnahme eines neuen Mobilfunkmas- tes prüft der jeweilige Mobil- funkanbieter in der Regel, ob die Notrufe in der örtlich zu- ständigen Notrufzentrale ein- gehen. In Ausnahmefällen kommt es dann auch vor, dass Notrufe in oder aus anderen Bundes- ländern wie z.B. in Berlin ein- gehen. Die Anrufer befinden sich dann meist nahe der Lan- desgrenze. Auf diesen Umstand hat die Polizei keinen Einfluss. Bei „fehlgeleiteten“ Notru- fen werden ebenso alle erfor- derlichen Daten erhoben und sofort an die zuständige Poli- zeibehörde übermittelt. Wie erfolgt die Notrufannahme über die Nummer 110? Mithilfe einer kombinierten Telefon-Funk-Anlage wird der Notruf entgegengenommen. Ein Beamter der Notrufzentrale (Einsatzbearbeiter) erfasst alle relevanten Daten des Anrufers sowie des Sachverhaltes durch gezielte Fragestellungen, eröff- net einen Einsatz im Einsatz- leitsystem und dokumentiert darin die erhobenen Informati- onen sowie den Einsatzverlauf. Die moderne Technik der Leitstelle ermöglicht es, bereits parallel zur Entgegennahme der Informationen den nächstgele- genen verfügbaren Funkwagen zum Einsatzort zu entsenden, insbesondere bei Gefahren für Leib und Leben oder bedeuten- den Sachwerten unter Nutzung der Sonder- und Wegerechte (Blaulicht und Martinshorn). Auch das zügige Einleiten von Sofortmaßnahmen wie z.B. die Verständigungen der Ret- tungsleitstelle, der Bundespoli- zei oder anderer Bundesländer wird mittels des Einsatzleitsys- tems gewährleistet. Die Kopp- lung zwi- schen der Telefon- und Funkanlage e rmög l i c h t ein schnelles Reagieren auf eilbedürf ti- ge Einsätze. Über den klassischen Notruf per Telefon hinaus stehen insbesondere für taubstumme oder hörgeschä- digte Bürger das Notruf- fax „110“ sowie die Notruf-sms „110“ zur Ver f ügung. 2013 wurden in Branden- burg 365.984 Notrufe an- genommen. Wie viel Kri- minalität gibt es also in unserer Gemeinde wirklich? Entgegen manch subjektiven Empfin- dens, ist die Verbrechensrate im Mühlenbecker Land vergleichs- weise gering. Und das ist ein doch ein erfreuliches Fazit! Wir danken dem Polizeipräsidium Land Brandenburg, der Polizeidirek- tion Nord und der Revierpolizei in der Gemeinde Mühlenbecker Land für die freundliche Unterstützung . Text/Grafiken: Karl-Heinz Schmidt Fotos: Polizeipräsidium Land Bran- denburg, Fotolia www.internetwache.brandenburg.de Eine postive Entwicklung: In der Gemeinde Mühlenbecker Land gingen die Erfassten Fälle leicht zurück und die Aufklärungsquote verbesserte sich Die Anzahl der Täter im Mühlenbecker Land nimmt ab. Aller- dings gibt es mehr Jugendliche unter ihnen als im Vorjahr 39,9% aller 2013 ermittelten Tatverdächtigen wohnten in der Tatortgemeinde, also in der Gemeinde Mühlenbecker Land

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