Mühlenspiegel 07

34 kriminal statistik W enn es um spektaku- läre Mordtaten oder die Verbrecherjagd auf Einbrecherbanden oder Bank- räuber geht, berichten die Me- dien über das Geschehen gerne in allen Einzelheiten. Das si- chert ihnen hohe Auflagen und Einschaltquoten. Allerdings prägt dies auch unser Bild vom Verbrechen. Dieser Trend zur Dra- matisierung des Kriminali- tätsgeschehens ist besonders ausgeprägt, seit die öffentlich- rechtlichen und privaten Fern- sehanbieter um die Gunst der Zuschauer rivalisieren. „Die Medien beeinflussen stark, wie wir die Kriminalität in Deutschland empfinden. Vor al- lem das Privatfernsehen mit sei- ner dramatisierten Darstellung von Gewalt verleitet zu einer fal- schen Einschätzung der aktuel- len Situation“ so Prof. Christian Pfeiffer, Direktor des Krimino- logischen Forschungsinstituts in Niedersachsen. In den letz- ten Jahren ist die Berichterstat- tung der Massenmedien über Gewalt und Verbrechen nicht nur sprunghaft angestiegen, sondern auch deutlich emotio- naler geworden. Dies führt zu einer falschen Wahrnehmung der Realität. Tatsache ist aber auch, dass die Zahl der Wohnungseinbrü- che in Deutschland stetig zuge- nommen hat. Nach Berechnun- gen der „Welt am Sonntag“ stieg die Zahl der Wohnungsein- bruchsdiebstähle 2013 bundes- weit um 4,6% auf über 150.700. In der Rangliste der Städte mit den absolut meisten Straf- taten steht Berlin zwar mit an der Spitze, doch nach der Liste der Städte mit dem höchsten Einbruchsrisiko ist Bonn die Hauptstadt des Verbrechens, mit exakt 563,8 Wohnungsein- brüchen pro 100.000 Einwoh- ner (Berlin 342,7). Wie viel Kriminalität gibt es im Mühlenbecker Land wirklich? In unserer Gemeinde wur- den 2013 insgesamt 735 Straf- taten registriert, das waren 17 Fälle oder 2,3% weniger als im Vorjahr. Damit setzt sich eine rückläufige Tendenz der er- fassten Straftaten weiter fort. Die Aufklärungsquote (AQ) ist Tatort Mühlenbecker Land Wie viel Kriminalität gibt es in unserer Gemeinde wirklich? Eine Antwort in Zahlen

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