Mühlenspiegel 07

rat geber fen! Allein in Wikipedia: Früher hätte man seine teure Enzyklopädie bemüht (de- ren Antworten heute nicht mehr mit der schnelllebigen Zeit Schritt halten könn- ten). Heute genügt ein Klick und man hat eine Antwort auf seine Frage. Mit weiteren Klicks kann man sich nützliche Zusatzin- formationen aus den unterschiedlichsten Quellen auf den Rechner holen. Und man kann sich weitere Antworten anschauen. Einfacher wird’s dadurch nicht – aber um vieles spannender! Vorzugsweise wird gegoogelt. Gesucht wird nach Reiseangeboten, günstigen Ta- rifen und natürlich nach Produkten. Und dann ist der Schritt nicht mehr gar so groß, auch über das Internet die Reise zu buchen, einen Strom-Liefervertrag abzuschließen oder einzukaufen. Dann kommt schon das E-Mail schrei- ben. Die Kinder und Enkel sind es, die ihren Eltern und Großeltern gern Fotos zuschicken und sich dabei natürlich zeitge- mäßer Medien bedienen. Sie sind es denn auch, die bei den Alten die Nutzung dieser neuen Medien einfordern. Wenn schon kein Smartphone, dann doch mindestens einen E-Mail-Zugang für den Computer. Briefe schreibt man eigentlich nicht mehr. Außer wir müssen mal wieder einen Widerspruch einlegen oder ein Produkt oder eine Leistung reklamieren. Und auch da kommt der Computer ins Spiel: Es gibt Musterbriefe oder einfach die eigene Rekla- mation vom letzten Mal, die - einmal ab- gespeichert - immer wieder zur Verfügung steht. Und wer Freunde im Ausland hat, egal ob ständig oder auf Urlaubsreise, der wird sich glücklich schätzen, über Skype kosten- frei nicht nur zu telefonieren, sondern sich auch noch zu sehen. Kostenfrei natürlich nur dann, wenn man einen entsprechenden Datentarif gebucht hat. Onlinebanking ist - wenn man die Si- cherheitsrisiken kennt und wirksam re- duziert - eine super Sache. Nicht nur, um den regelmäßigen Eingang der Rente zu überwachen. Längst fotografieren auch die Senioren digital. Und damit müssen sie ler- nen, Fotos am Computer nachzubearbei- ten, systematisch abzulegen und sicher zu archivieren. Auch Videos sind heute ganz schnell erstellt. Aber daraus was Vorzeig- bares zu machen, das erfordert schon ein schönes Stück Wissen. Nehmen Sie in Ihrem Computerkurs noch Teilnehmer auf? Welche alternativen Kursan- gebote, z.B. an der Volkshochschule, sind für Seniorinnen und Senioren noch interessant? Leider nein. Im Interesse aller müssen wir die Teilnehmerzahl begrenzen. Ja, es gibt Angebote der Volkshochschulen. Unter www.oberhavel.de/Bildung/Kreis- volkshochschule findet sich das aktuelle Programm für 2014. Wer sich dieses Pro- gramm anschaut, wird eine Vielzahl von Angeboten an die Generation 55+ finden. Ganz sicher wird das Passende dabei sein. Selbst große Märkte – so habe ich kürzlich gehört – bieten auch mal einen Kurs an, z.B. zu Windows 8.1. Sehr interessant ist auch die Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie „Senioren ins Netz“. Unter www.internetpaten.info finden sich detail- lierte Hinweise, Formblätter, Lernhilfen, Kontaktadressen, etc. Wie soll es denn weitergehen mit Kursen, wie dem der Volkssolidarität in Zühlsdorf? Schon bald wird die Zeit kommen, da kei- ne Grundlagen mehr zu vermitteln sein werden. Künftig wird diese jeder mitbrin- gen. In den Vordergrund rücken Fragen zu speziellen Anwendungen, wie die zu Bild- und Videobearbeitung. Fragen zu sozialen Netzwerken. Oder vielleicht auch Fragen zur Gestaltung von Webseiten. Das Thema Sicherheit wird einen zu- nehmenden Stellenwert erhalten. Die An- griffe auf den PC nehmen nicht nur in der Anzahl, sondern auch der Qualität stetig zu. Entsprechend muss man sich als Nutzer wappnen. Erfahrungsaustausch kann da schon sehr hilfreich sein. Die Themen sind unerschöpflich. Und: Ständig sind Antworten auf neue Fragen zu geben! Also: Bedarf für Kurse wie den unsri- gen wird es auch künftig geben. Deshalb ist jeder eingeladen. Auf die Frage „Kann ich den Kurs unterstützen (oder auch selbst ei- nen solchen Kurs anbieten)?“ wird es auch in Zukunft mit Sicherheit nur „offene Tü- ren“ geben. Ich hoffe, all den potenziellen Kurslei- tern mit meinen Antworten Mut gemacht zu haben, diese Frage zu stellen. Auch wür- de ich mich über Unterstützung unseres Kurses freuen. Als Partner, als Vertreter, als Nachfolger (irgendwann), als Spezialist für ausgewählte Themen, vielleicht auch als Leiter eines parallel laufenden Kurses. Egal! Auch sich als Internet-Pate oder Internet- Patin zur Verfügung zu stellen, kann ein sehr persönlicher Beitrag sein, Senioren ins Netz zu bringen. Um vieles individueller und flexibler. Für den Paten – aber natür- lich auch für den Hilfesuchenden. Und natürlich hoffe ich all denen Mut gemacht zu haben, die noch unentschlossen sind, sich einen PC zuzulegen, ins Internet zu gehen, etc. Die sich eben noch nicht ent- schließen konnten, eine Kurs – wo auch immer – zu belegen. Und wenn es noch Fragen gibt: Schrei- ben Sie eine E-Mail an info@volkssolidaritaet-zuehlsdorf.de Oder lassen Sie schreiben, sofern Sie selbst noch keine E-Mail-Adresse haben. Neulich in Zühlsdorf ... aufgezeichnet von Erika Cipper Interview: Claus Schmidt-Eckertz Fotos: Reinhard Musold www.50plus-ans-netz.de 29 Seit ich gelernt habe, das Reiseportal zu öffnen, bin ich total in Urlaubsstimmung

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