Mühlenspiegel 06

gemeinde vertretung Mehrgenerationen -Ausblick Der Ausschuss für Soziales, Bildung, Kultur und Sport „Haus der Zukunft e. V.“ ist der Name eines gemeinnützigen Vereins, der als Träger des gleichnamigen Mehrgenerationen-Hauses in Bremen-Lüs- sum bundesweit bekannt wurde. Er versteht sich als örtliche Drehscheibe für soziale Initiativen; denn seine Aktivitäten reichen von der Information und Beratung über Unterstützung und Förderung bis zur Koordinierung von Angeboten und Dienstleistungen für alle Generationen: ein Verbund- projekt verschiedener privater und öffentlicher Einrichtungen - mit dem Bremer Bürgermeister als Paten. In der Verwaltung der Gemeinde Mühlenbecker Land fällt das alles in die Zuständigkeit des Fachbereichs „Soziales“ und damit auch des ent- sprechenden Fachausschusses der Gemeindevertretung. Insofern kann man den Sozial-Ausschuss (SozA) auch als unser Beratungsorgan für den Mehrgenerationen-Ausblick verstehen. Stimmberechtigte und beratende Mitglieder Mitglieder im Sozial-Ausschuss sind Otto Saro (SPD), An- ton Kiepfer (CDU), Kerstin Rennspieß (DIE LINKE), Jens Berschneider (Freie Wähler ML) und Thorsten Friedrich (FDP). Darüber hinaus hat die Gemeindevertretung von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sachkundige Einwohner als beratende Mitglieder zu berufen: Frank Graage (auf Vorschlag von SPD-B90/Grüne), Klaus Heine (Vorschlag CDU), Ilona Kappes (Vorschlag DIE LINKE), Felicia Holike (Vorschlag Freie Wähler ML), Heinz Loßberger (Senio- renbeauftragter). Den Vorsitz hat Herr Saro inne, Stell- vertreter ist Herr Friedrich. Welche Themen stehen auf der Tagesordnung? Spielplätze, Kindertagesstätten, Schulen und Sport sind vor allem die Themenbereiche, mit denen sich der Sozial-Ausschuss befasst, das heißt er kümmert sich darum, wie Kinder und Jugendliche in unserer Gemeinde aufwachsen, dass sie „groß und stark“ werden und schließlich eigene Lebensperspektiven entwickeln können. Im Grunde drehen sich fast alle Beratungen um Familienthemen, und daher ist es kein Zufall, wenn gera- de Otto Saro diesem Ausschuss vorsitzt; denn als ehemaliger Direktor der Mühlenbecker Käthe-Kollwitz-Gesamtschule weiß er, welche Erwartun- gen und Wünsche Schüler und Eltern haben und wo die Familien mitunter der Schuh drückt. Mit sachkundiger Unterstützung des Fachbereichsleiters, Jörg Mat- thes, ist der Ausschuss stets bemüht, anhand tragfähiger Prognosen zukünftige Bedarfsentwicklungen vorauszusehen: Wie viele Plätze brauchen wir in den nächsten Jahren in den Kitas und für die Hortbetreuung? Haben wir genügend Erzieherinnen? Können wir Tagesmütter und andere private Initiativen einbeziehen? Ist die Si- cherheit auf den Schulwegen gewährleistet? Muss der Schulstandort ausgebaut werden – und haben wir dafür die finanziellen Mittel? Können wir den Jugendlichen sinnvolle Freizeitangebote machen? Empfehlungen und Erfolge Auf Empfehlung des Sozial-Ausschusses hat die Gemeindevertretung im Laufe der Jahre zum Beispiel eine zusätzliche Erzieher-Stelle in den Haushalt aufgenommen, die nicht vom Land refinanziert wird, die Auf- wandsentschädigung für Tagesmütter verbessert, in allen vier Ortsteilen Jugendtreffs eingerichtet und einen Vereinsraum im Schönfließer Wohn- gebiet Bieselheide angemietet. Auch mit diversen Satzungen hatte sich der Ausschuss zu befassen: von Kita- bis zu Friedhofsgebühren, Platz- und Benutzungsordnungen für Sportplätze und –hallen, aber auch mit der Satzung zur Verleihung von Ehrenpreisen für besonderes Engagement mit Bezug auf das Zusammen- wachsen der vier Ortsteile. Seniorenbeirat Mit einem eigenen Beauftragten ist der Seniorenbeirat der Gemeinde im Sozial-Ausschuss vertreten. Nach einer umfangreichen Befragung, an der sich gut ein Drittel der Seniorinnen und Senioren der Ge- meinde beteiligt hatte, war vom Beirat ein Seniorenplan entworfen worden. Auf Empfehlung des Sozial-Ausschusses hat die Gemeindevertretung diesen Plan 2012 als Grundlage für die ständige und kontinuierliche Arbeit mit den älteren Bürgerinnen und Bürgern als 1. Anlage zum Leitbild der Gemeinde Mühlenbecker Land aufgenommen. Ein be- sonderes Anliegen ist dem Ausschuss-Vorsitzenden das Thema Altenwohnen. „Dazu brauchen wir allerdings über- zeugende Konzepte seriöser Investoren.“ Vor Ort und interkommunal Das Gesprächsklima im Ausschuss wird allgemein als sachlich und konstruktiv empfunden. Am ergebniso- rientierten Bemühen um Lösungen können sich auch anwesende Besucher mit Zwei-Minuten-Statements beteiligen, und der Ausschuss-Vorsitzende sorgt mit persönlicher Zugewandtheit und Humor - falls erforderlich, aber auch mit klarer Ansage - dafür, dass Diskussio- nen nicht ausufern. Mitunter bringt ihn dabei die politische Arbeit wieder mit ehemaligen Schülern an einen Tisch. Zu bestimmten Sitzungen füllt sich der Sitzungsraum mit professi- oneller und ehrenamtlicher Kompetenz, wenn zu Konzept-Diskussionen zum Beispiel die Kita-Leiterinnen oder Tagesmütter eingeladen sind, der Verein Kinderlobby e. V. oder der Vorsitzende des BMX-Clubs, der in Schönfließ eine Trainingsanlage einrichten möchte. Mancher Termin hat auch „vor Ort“ stattgefunden, zum Beispiel in den Jugendclubs, im Schildower Schneckenhaus der Kita Zaubernuss oder im Neubau der erweiterten Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Zusammen mit dem Glienicker Sozialausschuss hat es eine Begehung des Schulstandortes Mühlenbeck gegeben, und die interkommunale Zu- sammenarbeit mit der Nachbargemeinde hat in gemeinsamen Sitzungen beider Ausschüsse ihren Niederschlag gefunden: auch eine lohnende Perspektive. Berichtigung: In der letzten Ausgabe wurde im Beitrag über den Bau-Ausschuss Ursel Liekweg versehentlich den Grünen zugeordnet: Sie ist Mitglied der SPD. Harald Grimm Text: Harald Grimm Foto: Axel Berschneider 9

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