Mühlenspiegel 05

32 Was passiert eigentlich mit unserem Abwasser? Ein klärender Bericht V on Mühlenbeck kommend Richtung Schönerlinde, an der Autobahn, befindet sich das große Schieberkreuz des Zweckverbandes „Fließtal“. Hier kommt das gesamte Abwasser aus dem Verbandsgebiet und der Überleitung aus der Gemeinde Glienicke und Berlin-Blankenfelde aus 4 Rohren zu- sammen und wird in einer Druckleitung Richtung Klärwerk Schö- nerlinde (Foto oben) gepumpt. Das ungereinigte Abwasser, das hier vorbeirauscht, ist zuvor in 230 Hauspumpwerken, 62 Pumpwerken und 6 zentralen Abwasserpumpwerken (ZAPW) gesammelt wor- den und durch insgesamt 164 km Rohrleitungen geflossen. Das Gebiet des Zweckverbandes „Fließtal“ umfasst die Ge- meinden Birkenwerder und die Gemeinde Mühlenbecker Land mit den Ortsteilen Schönfließ, Mühlenbeck und Schildow (Zühlsdorf wird vom Niederbarnimer Wasser- und Abwasserzweckverband NWA versorgt). Inklusive der Überleitungsmengen kommt da ganz schön was zusammen, insgesamt sind das über 1,3 Milllionen Kubikmeter im Jahr. Und dass es in unserer Unterwelt reibungslos flutscht, dafür sorgen die technischen Mitarbeiter vom Abwasser-Zweckverband Von der Innung zugelassener Betrieb für den Einbau und die Prüfung von Autogasanlagen. • Inspektionsservice • Achsservice • Reifenservice • Elektronik • Abschleppdienst • Anfertigung Abgasanlagen • Mechanik • Karosserie Barankauf von Fahrzeugen Triftweg 2–10 (neben REWE) • 16552 Schildow Tel.: 03 30 56 / 2 36 50 24 h: 0171 / 742 41 44 Fax: 03 30 56 / 4 18 80 www.auto-burdinski.de GmbH in Birkenwerder mit moderner EDV-Leittechnik. Zentral werden u.a. die Pumpwerke überwacht und gesteuert sowie deren aktuelle Messwerte erfasst und ausgewertet. Auftretende Störungen werden automatisch dokumentiert und auf das Handy des diensthabenden Mitarbeiters weitergeleitet. Die Mitarbeiter kontrollieren das ge- samte Leitungsnetz, reparieren verstopfte Pumpen und sind zur Stelle, wenn durch un- achtsame Entsorgung von Essenresten, Katzenstreu, Zigarettenkippen, Pappe oder Schlüpfer die Tech- nik Alarm schlägt. Hier- bei handelt es sich aber noch um harmlose Arte- fakte. Interessant wird es, wenn, wie Frank Vocke vom Abwasser-Zweck- verband berichtet, ganze Äpfel, Jeans und sogar Kartoffelsäcke, die über die Toilette entsorgt wur- den, die Pumpen abwür- gen. Aber auch hier gibt es noch eine Steigerung, wenn z. B. Beton in die Leitung entsorgt wird, dann kann es richtig teuer werden. So geschehen im Bereich Schildow/Katharinensee. Der Beton verstopfte auf einer Länge von 20 Metern den Abwasserkanal, zwei Tage musste das Teilstück frei gefräst und gespült werden – Glück gehabt! Es hätte auch passie- ren können, dass der Leitungsabschnitt komplett erneuert werden müsste. Die Kosten werden von allen Bürgern getragen. Ein Ratz im Klo! – eine schlagzeilenträchtige Horrorgeschichte? Keineswegs! Spaghetti Carbonara im Abflussrohr,sprich in die To- ilette entsorgte Essenreste, sind für die hungrigen Nager geradezu eine Einladung, denn die Kletterkünste dieser Gesellen sind nicht zu unterschätzen. Alte Abwasserrohre mit ihren Ablagerungen sind kein Hindernis, sondern eher so etwas wie ein „roter Tep- pich“.Martin Buske, Nagetierspezialist beim Umweltbundesamt Bericht aus der Unterwelt KanalinspektorDanny Bittroff mit Kamera

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