Mühlenspiegel 05

14 D as Leben mit einemKind stellt gerade im ersten Jahr höchs- te Anforderungen an die Eltern. Immer wieder stellen sie fest, dass trotz aller Anstrengungen nicht alles so klappt wie erwartet und dass ein Baby neben großer Erfüllung auch Stress bedeutet. Viele junge Eltern haben auch Angst, etwas falsch zu machen. Folge ist, dass sich vor allem Mütter mit einem erhöhten Perfektionsanspruch selbst unter Druck setzen. Wenn Berufsstress und private Probleme noch dazu kommen, droht die Situation zu eskalieren. Dringend notwendig ist, sich in dieser Lage Hilfe zu holen. Zu den zahlreichen Unterstützungsangeboten gehören die bundesweit etablierten Systeme der „Frühen Hilfen“. Seit Inkrafttreten des Bundeskinderschutzgesetzes im Januar 2012 zählen sie zu den Ba- sisangeboten der Kinder- und Jugendhilfe. Damit sollen Schwan- gere, Eltern und Alleinerziehende mit Säuglingen und Kleinkin- Heike Köhncke knüpft ein Netzwerk der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe im Mühlenbecker Land Frühe Hilfen für Eltern und Kinder dern in schwierigen Lebenslagen unterstützt werden. Konkrete und professionelle Hilfe leis- ten dabei spezielle Fach- kräfte wie die Familien-, Gesundheits- und Kin- derkrankenpf leger/in- nen (FGKiKP ). Als gelernte Kin- derkrankenschwestern haben sie viele einfache und leicht umsetzbare Tipps parat, sachlich und präzise erklären sie, wie die Familien in ihrem Alltagsleben besser zurechtkommen können. Dazu gehört beispielsweise die Beratung zur altersgerech- ten Ernährung, Verletzungsprävention, Ratschläge zum sicheren Babyschlaf, die Unterstützung im Umgang mit kranken Kindern, aber auch Fragen zur Suchtprävention. Ihre Arbeit können sie ver- richten als Teilzeitbeschäftigte bei Ämtern, Behörden und Arzt- praxen oder auf freiberuflicher Basis. Wir sprachen mit Heike Köhncke in Schildow. Seit 1988 arbei- tete die gelernte Kinderkrankenschwester in Berliner Kinderkli- niken, davon 16 Jahre in der Notfallambulanz und auf Stationen der Früh- und Neugeborenen-Spezialpflege. „Fast täglich wurde ich damit konfrontiert, welchen großen Beratungsbedarf es bei den Familien gibt. Was ich da erlebte, war für mich prägend. Alle wollen gute Eltern sein, doch auftretende Probleme während der Schwangerschaft, drohende Fehlgeburten verunsichern die wer- denden Eltern. Beim engen Kontakt mit den Müttern auf der Entbindungsstation verstärkte sich in mir der Wunsch, die Ge- spräche, Beratungen und Hilfen noch intensiver und gezielter zu gestalten. Ich entschloss mich, die Weiterbildung zur Familien-, Nur auf spielerische Weise lässt sich eine vertrauensvolle Beziehung zu Kindern ent- wickeln; diese ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche Arbeit von Heike Köhncke (Bild)

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