Mühlenspiegel 05

D ie ersten Ferien im neu- en alten Haus des Hor- tes waren fürchterlich schrecklich: „ … voll gruselig“, so die einhellige Meinung der etwa 50 Kids, die ihre schulfreie Zeit in dem frisch renovierten historischen Backsteinbau in der Hauptstraße 21 verbrach- ten. Abschrecken ließen sie sich aber dennoch nicht. Im Ge- genteil, sie waren hellauf be- geistert, denn die Herbstferien standen ganz im Zeichen von Halloween: Geister, Hexen und Dämone trieben 2 Wochen lang ihr Unwesen in dem geschichts- trächtigen Gemäuer. In den ersten Tagen wur- de zunächst mit großem Eifer gebastelt, genäht, geklebt und geschnitten, denn natürlich durfte es an einer schaurig- gruseligen Deko nicht fehlen. Und so entstanden eins, zwei, drei die schönsten Spinnen, Fle- dermäuse und Geister. Mit viel Phantasie wurden Hexen- und Vampirkostüme kreiert, Gru- selmasken und gespenstische Accessoires mussten her. Kür- bisse in allen Formen und Far- ben wurden sorgfältig ausge- höhlt und erhielten grauenhafte Fratzen. Hämisch grinsend be- gleiteten diese stummen Dä- mone fortan das schauerliche Treiben und sorgten für un- heimliche Stimmung. Das Kür- bisfleisch wurde in der neuen „Hexenküche“ gleich zu Suppe und Kürbismuffins verarbeitet, denn auch Hexen und Geister haben irgendwann Hunger und das „Vampirblut“ aus hauseige- ner Herstellung sorgte für kuli- narisches Entzücken selbst bei den Untoten. Richtig gruselig wurde es dann, als sich alle Dämone, Geister, Hexen und Vampire am „Lagerfeuer“ versammel- ten, um Horrorgeschichten zu hören. Mit Begeisterung hatten alle gemeinsam zuvor den Me- dienraum in eine dunkle „Gru- selkammer“ verwandelt. Viele grauenvolle Gestalten zierten die Wände und Ecken und mit- ten in der Dunkelheit flackerte das Lagerfeuer. Täuschend echt sah die Feuerstelle aus, die aus einem Lichterschlauch, oran- gefarbenen Tüchern und Holz- scheiten bestand und von rich- tigen Steinen umrahmt wurde. Und dann zog Guiliano die Ka- meradinnen und Kameraden in seinen Bann. Mit dramatischer Stimme und viel Emotion trug er die Geschichte des „Ver- rückten Roboters“ vor. Mucks- mäuschenstill und gespannt verfolgten die Kinder die fürch- terlichen Geschehnisse. Auch „Das Spenst“, vorgelesen von Hortnerin Karen Seeger, ver- setzte die unheimliche Gesell- schaft in grausiges Entzücken. Später, beim ausgedachten Hal- loween-Quiz, zeigten die Kin- der dann, was sie alles über He- xen, Vampire und Co. wussten. Höhepunkt der Gruselfe- rien, herbeigesehnt von allen Kindern, war die Hexen- und Geisterparty am letzten Feri- entag. DJ Ralf sorgte für schau- rig gute Musik inklusive Ne- beleinlagen und Lichtershow und versetzte damit zahlreiche Vampire, Mumien, Hexen und Untote in Ekstase. Tolle Spie- le luden zum Mitmachen ein und sorgten für jede Menge Spaß bei Groß und Klein, und neue Kräfte tanken konnten die Geister am reichhaltigen „Buf- fet des Grauens“. Irgendwann aber geht auch die schönste Party einmal zu Ende und alle waren sich einig: „Die Ferien waren schrecklich herrlich!“ Zum Gruseln schön Einfach schrecklich: Die ersten Ferien im neuen Hort Mühlenbeck Text: Birgit Rathmann Foto: Karen Seeger 10

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY5NzY=