Mühlenspiegel 04

31 tier freunde www.imkerhohenneuendorf.de Text: Gudrun Engelke Fotos: Gudrun Engelke der Honigwaben erleichtert und ein Bebrüten verhindert. Im herr- lichen naturnahen Garten des Hobbyimkers stehen die Beuten und man vernimmt ein gleichmäßiges und beruhigendes Summen der Bienen. Aus unmittelbarer Nähe kann ich mit verfolgen, wie vor- sichtig der Deckel des „Bienenhauses“ entfernt wird. Ronald Wermke geht dabei ruhig und mit Bedacht vor. Obwohl er auch schon gestochen wurde, trägt er nicht die sonst typische Imkerbekleidung, wie Hut und Schleier. Ein langärmeliges Hemd, derbe Hosen und Stiefel tun es auch, weiß Herr Wermke zu be- richten. In regelmäßigen Abständen überprüft er im Sommer die Honigwaben und wenn sie voll sind, kann die Honigernte erfolgen. Beherzt helfe ich dabei, die mit Wachs überzogenen Bienenwaben sicher zu stellen. Die Insekten geben sie nicht ohne weiteres auf und werden vorsichtig mit einem Federkiel vom Rähmchen abge- strichen. Dennoch sind die Bienen erstaunlich gelassen, auch wenn ihnen gerade der Honig „geklaut“ wird. Nachdem dieWaben, die ein erhebliches Gewicht haben, mit ei- nem kammähnlichen Schaber vorsichtig entdeckelt werden, kom- men jeweils 4 Wabenrähmchen in die Honig-Schleuder. Durch die Zentrifugalbewegung wird der Honig aus den Waben geholt und tropft goldgelb und dickflüssig in den Behälter. Herr Wermke gewinnt den Honig nur für den Eigenverbrauch und schildert den vielfältigen Einsatz dieses unvergleichlichen Na- turproduktes. Honig zählt schon seit alters her zu den haltbars- ten Lebensmitteln. Er wird, neben den anderen Bienenprodukten wie Wachs, Gelee Royal oder Pollen, in der Medizin und Kosme- tik oder als Heilmittel eingesetzt. Übrigens ist Deutschland Spitze beim weltweiten Honigverbrauch- durchschnittlich mehr als 1 Ki- logramm isst jeder Bundesbürger pro Jahr. Nachdem die Rahmen nun von ihrer süßen Last befreit wur- den, werden sie wieder ins Magazin eingesetzt und der Kasten wird verschlossen. Die Bienen lassen es sich aber nicht nehmen, wenigstens an den Honigresten zu naschen. Es kehrt wieder Ruhe ein im Bienenstock. Jetzt, zum Ende des Sommers, ist die Haupt- arbeit getan. Viele Hobbyimker halten Bienen auf dem eigenenWohngrund- stück, so wie das hier in Schildow der Fall ist. Probleme haben sich daraus noch nicht ergeben, erzählt Herr Wermke. Viele seiner Nachbarn sind interessiert an seiner Tätigkeit und unterstützen sein Wirken. Durch die entsprechende Standortwahl der Magazin- Beuten auf dem Grundstück sind keine Belästigungen durch die Bienen zu befürchten, man könnte die Beuten selbst direkt neben die Terrasse stellen, bestätigt der Schildower. Inzwischen gibt es 5 bis 6 Hobbyimker im Raum Schildow/ Glienicke und schätzungsweise 100 Bienenvölker in der Gegend. Und alle helfen sie ein bisschen mit, dass unsere Natur weiterhin funktioniert. Die Imkerei wird mit Leidenschaft betrieben; das ist zu spüren bei meinem Besuch beim Hobbyimker Ronald Wermke. Und wer weiß, vielleicht probiere ich das Imkern im nächsten Jahr mal aus! Wer Lust bekommen hat, sich mit Bienen und der Imkerei zu beschäftigen oder selbst Bienen halten möchte, kann sich an den Imkerverein Hohen Neuendorf e.V. wenden. Wabenrähmchen. Deutlich zu sehen sind die mit Wachs verschlossenen Waben

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