Mühlenspiegel 04

24 C hristine Peschke ist „das Gesicht“ des Ordnungsamtes. Seit 2004 ist die Schildowerin im Außendienst tätig. Sie kennt das Mühlenbecker Land wie kaum eine andere. Fast täglich ist sie im Gemeindegebiet unterwegs. Ich möchte mir einen Eindruck von ihrem Berufsalltag verschaffen und habe sie einen Arbeitstag lang begleitet. Für gewöhnlich beginnt ihr Arbeitstag um 7 Uhr. Sie sondiert ihre Termine und macht sich dann auf den Weg. Heute geht es zuerst nach Zühlsdorf. Hier ist sie mit einem Ehepaar verabredet, das von der Gemeinde aufgefordert worden ist, den be- wachsenen Grünstreifen vor dem Grund- stück aus Verkehrssicherheitsgründen zurückzuschneiden. „Zühlsdorf ist schon eine Besonderheit“, erklärt sie mir unter- wegs, „hier ist die Welt tatsächlich noch in Ordnung.“ So gebe es kaum Nachbarschaftsstrei- tigkeiten, was wohl auch an den allgemein recht großen Grundstücken liege. Da gebe es wenig Berührungspunkte. Auffällig sei auch, dass Grundstücke und Straßenland sehr gepflegt sind in Zühlsdorf. „Fängt einer an, den Grünstreifen vor seinem Grundstück zu mähen, ziehen die Nach- barn bald nach“, sagt sie. Dieses Phänomen beobachte sie ganz besonders deutlich in Ein Arbeitstag im Leben der Christine Peschke vom Ordnungsamt diesem Ortsteil. Und kommen die Anwoh- ner in der Gemeinde ihren Straßenreini- gungspflichten einmal nicht nach, klärt Christine Peschke auf. Denn nicht immer sind insbesondere die Neubürger mit der Straßenreinigungssatzung vertraut. Dann steckt sie ein Informationsblatt zusammen mit der Satzung in den Briefkasten. Über die Jahre habe sich das gut eingespielt im Mühlenbecker Land, berichtet sie. Es gebe nur wenige Beschwer- den. Unterwegs achtet die Außendienstlerin scheinbar beiläufig da- rauf, dass alles seine Ordnung hat. Hier sind einige Straßenlampen zugewachsen. Schnell macht sie sich eine No- tiz und wird später das zuständige Fachamt informieren, damit die Laternen freigeschnit- ten werden. Am Containerplatz liegt Müll, der dort nicht hingehört. Auch wenn die Plätze in der Zuständigkeit der AWU liegen, hält die Ordnungshüterin an und beseitigt den Unrat kurzerhand selbst. Handschuh, Schaufel und Müllsack liegen immer griffbereit. Mit dabei hat sie auch einen Fotoapparat, so kann sie Gefahren- stellen und Mängel, die zu beseitigen sind, fotografieren und zur weiteren Bearbeitung weiterleiten. Oftmals kommen aber auch Hinweise von Bürgern. Allen diesen Angaben werde nachge- gangen, versichert Christine Peschke. Nicht immer sei die Verwaltung allerdings auch zuständig, so z.B. wenn ein Fahrzeug ohne TÜV einfach am Straßenrand abgestellt werde. In solchen Fällen werden dann die zuständigen Behörden und Ämter einge- schaltet. Beim Ortstermin wird die Verwal- tungsangestellte freundlich begrüßt. Das Straßenland vor dem großen Grundstück in der Sandstraße ist mit einer natürlichen Hecke bewachsen, die im Laufe der Jahre immer dichter und breiter geworden ist. Sie dient den Grundstückeigentümern nicht nur als Sichtschutz, sondern bietet auch Schutz vor der besonders im Sommer sehr starken Staubbelastung durch passierende Fahrzeuge. Die Ordnungshüterin hat Ver- ständnis für das Interesse der Bürger, die Hecke vor der Terrasse zu erhalten. Aller- dings ist durch den ausladenden Wuchs der Sträucher nicht nur der Gehweg ver- schwunden, sondern auch die Fahrbahn wird inzwischen erheblich geschmälert, so dass zwei sich begegnende Fahrzeuge Schwierigkeiten haben, gefahrlos aneinan- der vorbei zu kommen. Hinzu kommt, dass die Sicht auf die Gegenfahrbahn durch die Hecke beein- trächtigt wird. Um die Verkehrssicherheit zu erhalten ist es da- her unumgänglich, die Hecke insoweit zu be- schneiden, dass die ur- sprüngliche Breite der Fahrbahn wieder her- gestellt wird. Einver- nehmlich einigt man sich auf einen entspre- chenden Rückschnitt. Stets ist Christine Peschke bemüht, eine Kompromi s slösung herbeizuführen und die Interessen der Bür- ger soweit es geht zu berücksichtigen, denn: „Natürlich hat jeder seine eigene Sichtwei- se und jeder vertritt seinen Standpunkt.“ Als Mitarbeiterin des Ordnungsamtes ist es Ordnung muss sein Ein bekanntes Gesicht in der Gemeinde: Christine Peschke im Außendienst gemeinde verwaltung

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