Mühlenspiegel 04

Neustart in den Beruf Das gemeinnützige Berufsförderungswerk in Mühlenbeck hilft nach Krankheit oder Unfall W elche Vorstellung verbinden Sie mit dem Begriff „Reha“? Den- ken Sie vielleicht an Unterwas- sergymnastik, Völkerballspielen oder an Laubsägearbeiten? Das wären jedenfalls die gängigsten Assoziationen. Zweifellos ist das Wort „Reha“ (verkürzt für „Rehabilitation“) in der Vorstellungs- welt der Bevölkerung sehr unterschiedlich besetzt. Rehabilitation bedeutet „Wieder- herstellen“ und wird in dreierlei Hinsicht verwendet: Als medizinische, berufliche oder soziale „Wiederherstellung“. Mit der beruflichen Rehabilitation be- fasst sich das Berufsförderungswerk im Ortsteil Mühlenbeck. Viele kennen sicher den Gebäudekomplex auf dem 20 ha gro- ßen Grundstück in der Kastanienallee von ihrem Weg zur S-Bahn oder zur Histori- schen Mönchmühle. Was aber geschieht dort genau? Das „BFW“ ist tatsächlich ein großes Gebäude. Innen hell, großzügig dimensi- oniert und farbenfroh gestaltet. Rund 500 so genannte Rehabilitanden werden dort beruflich fit gemacht für eine Wiederein- gliederung in den Arbeitsmarkt. Ihr Problem: Nach einer Krankheit oder einem Unfall können sie in ihren er- lernten bzw. ausgeübten Berufen nicht wei- ter arbeiten. Beispiel: Ein gelernter Florist darf aufgrund einer Allergie nicht mehr mit Blumen in Berührung kommen. Eine berufliche Umorientierung oder Weiter- qualifizierung würde in diesem Fall vor ei- ner anhaltenden Arbeitslosigkeit schützen. Kostenträger einer „Reha“ sind die Agentur für Arbeit, die Deutsche Renten- versicherung, die Berufsgenossenschaften und die kommunalen JobCenter. Diese entscheiden, ob die Voraussetzungen einer Förderung gegeben sind. Das Erlernen einer neuen, rein fach- lichen Qualifikation, ist heute nur ein Baustein einer erfolgreichen „Integration in Arbeit“. Beratung bei der beruflichen Orientierung, das Erwerben spezieller Kompetenzen, Bewerbungstraining, Ar- beitsvermittlung und andere begleitende Maßnahmen gehören heute ebenfalls dazu. All das wird im Berufsförderungswerk in Mühlenbeck geleistet, zu dem auch ein weiterer Standort in Berlin-Charlottenburg und eine Spezialeinrichtung für Menschen mit psychischer Behinderung in Berlin- Treptow gehören. Den Berufsförderungswerk Berlin- Brandenburg e.V. gibt es seit mehr als 40 Jahren, den Standort Mühlenbeck seit 1995. Er wurde gewählt aufgrund seiner beschaulich-ruhigen Lage und der günsti- gen Verkehrsanbindung; für Teilnehmer, die nicht täglich nach Hause fahren kön- nen, bietet das „BFW“ während der Reha- bilitationsmaßnahme ein eigenes Internat mit Unterkunft und Verpflegung an. Die räumliche und technische Aus- stattung mit Übungswerkstätten, PC- Kabinetten oder Büroarbeitsplätzen ist beeindruckend. Und auch die Freizeit- und Sportangebote, z.B. ein eigenes Bewe- gungsbad und ein Fitnessstudio machen die Philosophie des Hauses deutlich: Unser Beruf ist der Mensch! Für Interessierte bietet das Berufsför- derungswerk am Standort Mühlenbeck In- formationstage an. Die nächsten Termine: 24. Sept., 22. Okt. und 26. Nov. jeweils ab 10:00 Uhr; um Anmeldung wird gebeten unter der Tel.-Nr. (033056) 86-450. Offene Sprechstunden finden jeweils dienstag von 10:00 bis 12:00 Uhr statt (bitte am Empfang melden). Das Berufsförderungswerk im Orts- teil Mühlenbeck ist mit 155 Mitarbeitern der größe Arbeitgeber unserer Gemeinde. Und, das Unternehmen und seine Mitar- beiter fühlen sich wohl im Mühlenbecker Land. Siegfried Pfefferkorn, der Leiter des Standortes sagt es so: „Uns geht es sehr gut in der Gemeinde Mühlenbecker Land. In den letzten Jahren wurde hier wirklich viel geleistet, speziell im Bereich Kinderbetreu- ung. Unsere Mitarbeiter und Teilnehmer wissen das zu schätzen. Und mit der Ver- waltung arbeiten wir auch vertrauensvoll zusammen. Es ist alles perfekt!“ Text: Claus Schmidt-Eckertz Fotos: Berufsförderungswerk www.bfw-berlin-brandenburg.de 14 gemeindespiegel

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