Mühlenspiegel 2
6 Immer, wenn´ s heiß wird Mit der Freiwilligen Feuerwehr Mühlenbecker Land im Einsatz titelthema E in Alarmgong ertönt und eine Durchsage hallt durch das Feuer- wehrhaus. Feuerwehrleute springen auf, rutschen an einer Stange hinunter, zie- hen sich um und steigen in die Fahrzeuge ... – So stellen sich viele Menschen den Alarm einer Feuerwehr vor, geprägt durch Fernse- hen und Kino. Mag dieses für die Berufsfeuerwehren in Deutschland zutreffen, sieht der Alltag bei den Freiwilligen Feuerwehren anders aus. Im ganzen Land Brandenburg gibt es fünf Berufsfeuerwehren in den großen Städten. Alle anderen Städte und Gemein- den unterhalten eine Freiwillige Feuerwehr mit vielen tausend ehrenamtlichen Helfern. Auch imMühlenbecker Land, ja im ganzen Landkreis Oberhavel, gibt es nur Freiwil- lige Feuerwehren, die für das Wohlergehen ihrer Mitbürger sorgen. Obwohl die Feuerwehr in Deutschland ein sehr hohes An- sehen hat, ist meist unbekannt, wer „Die Feuerwehr“ überhaupt ist. Es kommt schon mal vor, dass wir als Berufsfeuerwehr- männer angesprochen werden. Einerseits ist es ein Kompli- ment, wenn die Aufgaben so gut ausgeführt werden, dass Außen- stehende einen Beruf vermuten. Andererseits zeigt es aber auch, wie wenig die Bürger über die Frauen und Männer wissen, die freiwillig und ohne Bezahlung Dienst am Nächsten leisten. Dies ist nicht nur ein spannendes Hobby von Leuten, die gerne mit dem Feu- er spielen und mit Blaulicht durch die Stra- ßen fahren. Nein, es ist eine der wichtigsten Säulen des deutschen Brand- und Katastro- phenschutzes, die uns Bürgern einen her- vorragenden Sicherheitsstandard gibt. Aber wie sieht der Alltag der Feuerwehr im Mühlenbecker Land nun aus? Feuerwehrmänner und –frauen müs- sen viel Freizeit opfern, was von Familie und Freunden nicht immer verstanden wird. Lehrgänge, Ausbildungsdienste und natürlich Einsätze zu jeder Tages- und Nachtzeit. Egal was man gerade macht, sei es gemütlich vor dem Fernseher sitzen, am Arbeitsplatz seiner Tätigkeit nachgehen oder gerade im Supermarkt einkaufen, wird man zum Einsatz gerufen, lässt man alles stehen und liegen und eilt los. Viele Bürger bekommen Einsätze gar nicht mehr mit, denn die Zeit der lauten Sirenenalar- me sind aus Rücksicht auf die Bürger in den meisten Ortsteilen vorbei. Ruft ein Bürger den Notruf 112, landet er in der Leitstelle in Eberswalde, die dann die Kameraden der Feuerwehr alarmiert. Dies geschieht über sogenannte Funkmeldeempfänger, ein kleines Gerät, das jedes Mitglied der Feu- erwehr ständig bei sich trägt. Wird es über Funk ausgelöst, gibt es ein Alarmsignal von sich und zeigt im Display die Einsatzart an. Ein Tag im Leben einer Feuerwehrfrau oder eines Feuerwehrmannes könnte bei uns so aussehen: Es ist 2:10 Uhr in der Nacht, als es auf dem Nachttisch laut zu piepsen beginnt. Unser Feu- erwehrmann schreckt hoch – ein Blick auf den Wecker, dann auf den Piepser: „VU – Schwe- rer Verkehrsunfall auf der A10 Richtung Hamburg – Person eingeklemmt“. Aufstehen, schnell anziehen – Hose, Schuhe, Jacke. Auf der Fahrt zum Feuerwehrhaus ist er angespannt, da er nicht weiß, was ihn erwartet. Als er endlich eintrifft, sind ein paar seiner Ka- Auf der Autobahn: Ein umgestürzter LKWmit verlorener Ladung sorgt für Arbeit
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