Mühlenspiegel 1

26 rück spiegel stehen, die Fassade soll schön seinund die Kinder sollen staunen, wie Mehl gemacht wird!“ Allerdings, die selbst gestellte Aufga- be erwies sich als große Herausforderung. Denn, ohne die fortgesetzte Unterstüt- zung vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger konnte das nicht gelingen. So galt es immer wieder, für anpackende Mithilfe zu werben. Zu tun gibt es immer. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Aus Zeitgründen hat der berufstätige Feuerwehrmann zuerst seine Tätigkeit bei dem „großen Reinickendorfer Sportverein“ und schließlich auch als Vorsitzender beim Förderverein aufgegeben. Aber der Mühle gilt weiterhin seine Leidenschaft und wann immer er gebraucht wird, kann man natür- lich auf Helmut Radünz zählen. Ehrensa- che für einen Mönch-Bürger. Claus I m Jahre 2007 zeichnete sich für Claus Schwartzer eine Zeitenwende ab: Die Vor- bereitung auf den Ruhestand. Genauso nannte sich dann auch der dreitägige Lehr- gang, den ihm sein damaliger Arbeitgeber Vattenfall spendierte. Claus Schwartzer nahm die Gelegenheit wahr, denn ihn be- wegte tatsächlich diese Frage: Was tun, wenn nichts mehr zu tun ist? Beim Lehr- gang traf er auf zehn Mitbetroffene und einen Psychologen. Der Lehrgang war nett. Der Psychologe riet zur aktiven Beschäfti- gungssuche in irgendeinem Verein oder so. Keinesfalls bloß zu Hause rumsitzen. Claus Schwartzer sah das genauso. Immerhin, er fühlte sich fit genug und wollte noch ir- gendwas ganz Neues erreichen. Ein Vereinsmensch war er nie gewesen und doch führte ihn der Zufall in genau diese Richtung. Eigentlich war seine Frau für all das verantwortlich. Sie hatte ihn damals zum Kaminholzsuchen geschickt. Und Claus Schwartzer wurde fündig, just an den ehrwürdigen Mauern der alten Mönchmühle. Ziemlich runter gekommen sah die aus. Da machte sich auch eine Schar gut ge- launter Altmänner zu schaffen und Claus Schwarzer, ohne Scheu, sprach sie einfach an. Nette Kerle waren das, und der Funke sprang sofort über. Denen ging es genauso wie ihm. Pensionäre waren sie allesamt, aber sie hatten ihre Aufgabe bereits gefun- den: Den Verein Historische Mönchmühle. Die wollten sie sanieren und wieder für ge- meinnützige Zwecke nutzbar machen. Eine wirkliche Mammutaufgabe, das erkannte Claus Schwartzer sofort. Er selbst hatte ursprünglich zwar als gelernter Waagenbauer gearbeitet, aber was Handwerksarbeit anbelangt, da konnte er mitreden. So kam Claus Schwartzer zu den Mönchmühlen-Leuten und heute ist er ihr Vorsitzender. Was sich seit 2008, als er dem Verein beitrat bis heute entwickelt hat, das hät- te wohl niemand für möglich gehalten. 97 Mitglieder zählt die Gruppe heute, davon sind 20 Mitglieder sehr aktiv und auch Claus Schwarzer ist täglich mit fast 5 Stun- den dabei. Ohne Karla, seine Frau, wäre das natür- lich unmöglich. Klar hatte sie sich anfangs beklagt, dass ihr Claus sich mehr um die Hausarbeit, denn um diese alte Ruine küm- mern solle. Aber bitte, seit 2011 ist sie selbst aktives Vereinsmitglied. Wozu das alles? Claus Schwartzer geht‘s ums Grundsätzliche: Eigene Ziele erreichen, das schafft Lebensfreude und die Wiedererweckung der Mönchmühle ist ein großes Ziel. Es ging ja immer ums Geld. Aber die gelungene Finanzierung des Wasserrades, das nicht weniger als 140.000 Euro gekostet hatte, wirkte wie ein Zaubertrank. Und nun Dezember 2011: Der lang ersehnte Einbau des neuen Wasserrades mit einem Gewicht von 3 Tonnen Stahl Oktober 2011: Die Erneuerung des Dachstuhls von über 600 m 2 . Eine Bauphase mit viel „großem Dreck“ Juli 2004: Nach der Vereinsgründung begann das Auf- räumen. Im Hintergrund: Das heutige Info-Center

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