Mühlenspiegel 1

22 land leben Besuch bei Familie Storch E in Storchenpaar auf seinem Horst, brütend und dann mit Jungen, ist für viele Menschen immer noch der Inbegriff von heiler Welt. In Schönfließ, Am Anger 14, kann im Sommer ein sol- ches Idyll beobachtet werden. Seit Jahren befindet sich dort auf dem Schornstein der ehemaligen Bäckerei ein Storchennest. Das Paar hatte in diesem Jahr zwei Junge, die von ihren Eltern liebevoll umsorgt wurden; imWechsel waren die Altstörche unaufhör- lich damit beschäftigt, Futter zu bringen. Diese Vorgänge im Nest konnten auch im Internet unter www.schoenfliess.de verfolgt werden. Die Schönfließer Weißstörche gehören zu der bekanntesten Art dieser Gattung. Auch in diesem Frühjahr kehrten sie aus ihrem Winterquartier in Afrika zurück in ihre alte Brutstätte nahe der Kirche. Vater Storch begann sofort, mit frischemNistma- terial den Horst für die neue Brut vorzube- reiten. Die Jungen des vergangenen Jahres hatten alles platt getreten. Als sie fliegen konnten, war der schützende Nestrand nicht mehr nötig. Vater Storch weiß aber, dass die neue Brut einen schützenden Rand braucht, um nicht herauszufallen. Deshalb erhöht er das Nest jährlich um etwa zehn Zentimeter. Schönfließ ist für Familie Adebar ein bevorzugter Wohnort, da sich im Umkreis von drei bis fünf Kilometern ausreichend Nahrungsgründe befinden, wo sie ausrei- chend Kleintiere, Regenwürmer, Frösche, Mäuse und Fische findet. 1934, bei der ersten internationalen Storchenzählung gab es etwa 9.000 Stor- chenpaare auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde mit 2949 Paaren ein Tiefstand erreicht. Zu Beginn des dritten Jahrtausends brüteten in Deutschland wie- der etwa 4500 Storchenpaare. Weißstör- che sind etwa 80 bis 100 Zentimeter groß und haben eine Flügelspannweite von 200 bis 220 Zentimeter. Bis auf die schwarzen Schwungfedern ist das Federkleid rein weiß. Schnabel und Beine sind rötlich. Ihr Gewicht beträgt 2,5 bis 4,5 Kilogramm. Da die Stimme des Weißstorchs nur schwach ausgeprägt ist, verständigt er sich durch Klappern mit dem Schnabel. Deshalb wird er auch Klapperstorch genannt. Ge- klappert wird zur Begrüßung des Partners im Nest und zur Verteidigung gegen Nest- konkurrenten. Auch sein Balzritual geht Die Bevölkerung in unserer Gemeinde wächst stetig. Gute Arbeit, Familie Storch!

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